Am Chiemsee bilden sich – der ersten Künstlerkolonie Frauenchiemsee folgend – seit Mitte des 19. Jahrhunderts verschiedene Malergruppen. Angezogen von der einmaligen bayerischen Voralpenlandschaft und inspiriert durch das bäuerliche Brauchtum, lassen sich viele Künstler, meist aus München, zum Arbeiten und Leben an den ufernahen Orten nieder.
Der Maler und Grafiker Willi Geiger (1878-1971) erwirbt 1930 in Übersee am Chiemsee ein 350jähriges, verfallenes Bauernhaus, die sogenannte Bax, im Ortsteil Baumgarten/Neuwies. Kurz darauf beginnt er in Zusammenarbeit mit seinem Sohn Rupprecht Geiger (1908-2009) mit dem Wiederaufbau der Ruine. Der Architekturstudent - und spätere Architekt und Maler - fügt dem Interieur, durch einen Toskanaaufenthalt beeinflusst, südliche Bauelemente zu. Die Bax wird während der Zeit des Naziregimes zum Zufluchtsort Willi Geigers, an den er sich in "innerer Emigration" zurückzieht. Er macht die Bax zu einem Ort des freien Ideenaustauschs, der als "Menschlichkeitsoase" bezeichnet wird.
Nach dem 2. Weltkrieg als Ferienhaus von der Familie genutzt, wird die Bax später unter Denkmalschutz gestellt. In den 1980er Jahren führt die Architektin Monika Geiger, Schwiegertochter von Willi Geiger, Umbau- und Sanierungsmaßnahmen im westlichen Teil durch. Für die erste Ausstellung "Willi Geiger in der Bax" im Sommer 2004 wird die Tenne umgestaltet. Im unveränderten Wohnhaus kann man heute noch die Atmosphäre jener Zeit, als Willi Geiger mit seinen Künstlerkollegen und Freunden um den Tisch saß, erspüren. Alle drei Jahre finden Sommerausstellungen in der Bax statt.
Neuwies 11
83236 Übersee am Chiemsee
089/72779653
http://archiv-geiger.de
Koordinaten um Künstlerhaus Geiger – die Bax mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 12.497057
Breitengrad: 47.843675
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