Ein kleines, spitzes Ding, das aus vielen Haushalten und Büros nicht wegzudenken ist, ist eine echte Lychener Erfindung - die Reißzwecke, auch Pinne genannt.
Der Lychener Uhrmacher Johann Kirsten hat sie um 1902/03 entwickelt. Er verband einen Nagel mit einem Blech, das den Daumen beim Eindrücken vor Verletzungen schützte. Arthur und Otto Lindstedt kauften die Erfindung, perfektionierten die Pinne, meldeten ein Patent an und vertrieben sie unter dem Namen Heftzwecke bis ins Ausland.
Produziert wurde sie in der Metallkurzwarenfabrik in der Berliner Straße, in der vor allem Frauen mit der Produktion der Pinne beschäftigt waren, die später als "Sicherheitsreißbrettstifte" auf den Markt kamen.
Im Krieg wurden zur Produktion auch Häftlinge aus dem KZ Ravensbrück eingesetzt. Bis 1960 wurden die Pinnen von Hand gestanzt, im Jahr 1966 wurde die Produktion eingestellt.
Das Haus von Schuhmacher Kirsten ist in der Fürstenberger Straße zu finden, an ihn erinnert eine kleine Tafel. Auch das einstige Fabrikgebäude existiert noch und ist in der Berliner Straße, auf einem Hinterhof zu finden.
Auf dem Gelände des Seehotels Lindenhof erinnert ein zwei Meter hohe Skulptur des Bildhauers Werner Kothe an die Lychener Erfindung.
Wer auf der Suche nach Lychens Geschichte ist, kann sich mit dem Pinnenflyer durch die Stadt führen lassen. Die großen Pinnen weisen den Weg und markieren die wichtigsten Schauplätze.
Fürstenberger Tor
17279 Lychen
Koordinaten um Die Pinne mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 13.3153846997497
Breitengrad: 53.21086888177
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