Bis in das 20. Jahrhundert hinein war der Schmied für das dörfliche Leben unverzichtbar: Ohne einen intakten Pflug konnte der Boden nicht bearbeitet werden, ohne das Beil, die Axt, die Häh-Hacke, den Gnipp war die Arbeit im Hauberg nicht möglich, ohne gutes Gezähe konnte der Bergmann nicht einfahren. Erst als die meisten Werkzeuge aus industrieller Fertigung billiger beschafft werden konnten und damit auch ihren individuellen Charakter verloren, begann für das Handwerk des Schmieds der Niedergang.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Schmiede im "Köhlerweg" in Wilden erbaut. Bis in die Mitte der 60er Jahre konnten dort bei Schmiedemeister Arnold Kunze u. a. noch die Kühe beschlagen, Haubergsgnippe bestellt und Sensen gekauft werden. Danach wurde der Betrieb bis 1980 noch sporadisch betrieben. 1984 wurde die Schmiede abgebaut und in der Ortsmitte, unmittelbar gegenüber dem Dorfgemeinschaftshaus, wieder neu errichtet. Der hiesige Heimatverein nahm sich gemeinsam mit anderen Wildener Vereinen der Schmiede an und sorgte für den Wiederaufbau sowie die originalgetreue Einrichtung. Im Inneren sind die Transmission mit Schleif- und Bohrgeräten, die Feuerstelle, das Gebläse, Amboss und Werkbank so aufgebaut, dass sich der Betrachter ein Bild von den früheren Arbeits- und Produktionsbedingungen machen kann.
Bei besonderen Anlässen, beispielsweise am Tag des offenen Denkmals, wird die Schmiede bei Vorführungen dieses Handwerks wieder zum "Leben erweckt".
Besichtigungstermine: nur nach Vereinbarung mit dem Heimat- und Bürgerverein Wilden e.V.
Freier Grunder Straße 32 a
57234 Wilnsdorf
02739/802-0
http://www.wilnsdorf.de/
Koordinaten um Dorfschmiede Wilden mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 8.077624
Breitengrad: 50.809474
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