Mitten in einem Wohngebiet im Südosten Berlins erinnern unscheinbare Baracken an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Während des Zweiten Weltkriegs wurden rund 13 Millionen Menschen aus ganz Europa durch das Regime der Nationalsozialisten ins Deutsche Reich verschleppt und zu Arbeit gezwungen. Eine der über 3.000 Sammelunterkünfte befand sich im Berliner Ortsteil Schöneweide. Das Lager wurde 1943 erbaut und war ursprünglich für 2.160 Zwangsarbeiter*innen geplant. Mehr als 400 italienische Militärinternierte und Zivilist*innen aus verschiedenen Ländern waren in den Baracken untergebracht. In den letzten Kriegsmonaten kamen etwa 200 polnische Frauen aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen hinzu, die zur Arbeit in der Batteriefabrik Petrix gezwungen wurden.
Nach dem Krieg nutzte die Sowjetische Militäradministration die Baracken als Papierlager. Später zog das Impfstoffinstitut der DDR in die sechs Baracken ein, die seit 2006 das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit beherbergen. Ausstellungen und Veranstaltungen informieren über Zwangsarbeit im Dritten Reich. Des Weiteren sind ein Archiv, eine Bibliothek und eine internationale Jugendbegegnungsstätte in den denkmalgeschützten Baracken untergebracht. Die Baracke 13 gibt Besucher*innen bei Führungen einen Einblick in die menschenunwürdige Unterbringung der Zwangsarbeiter*innen.
Britzer Str. 5
12439 Berlin
030-63902880
https://www.ns-zwangsarbeit.de/home/
Koordinaten um Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 13.5180830013161
Breitengrad: 52.4531913450864
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