Die Hotzenwälder Wuhre - die künstlich angelegten Wasserläufe aus dem Mittelalter
Zum Bild der Kulturlandschaft des Hotzenwaldes gehören die Wuhren oder Wühren, die kilometerweit an den Hängen entlang führen. Die Wuhren snid künstlich angelegte Wasserläufe. Bei ihrer Entstehung wurden sie als Wasserkraft für die Triebwerke im Tal, in späteren Zeiten aber auch zum Wiesenwässern benutzt. Die im 11. und 12. Jahrhundert angelegten Wasserwege stellten hohe Ansprüche an ihre Erbauer. So durfte die Strömung nicht zu hoch sein, damit die Befestigungen nicht zerstört wurden. Andererseits durfte das Gefälle wiederum nicht zu gering sein, um Ablagerungen zu vermeiden.
Um die Wässerungsrechte gab es immer wieder Streitigkeiten, die von der Obrigkeit, also dem Waldvogt oder später durch das Großherzogliche Bezirksamt in sog. Schiedsbriefen beigelegt werden mussten. Der älteste bekannte Schiedsbrief stammt von 1457 bzw. dessen Abschrift von 1591.
Der Unterhalt der Wuhren ist seit Jahrhunderten sehr aufwendig und liegt in der Verantwortung des Wühreaufseher.
Seine wichtigste Aufgabe war schon immer, das Wasser im Wuhr zu halten.
Dies geschah in früheren Zeiten durch die Überwachung der
Wässerungszeiten sowie bis heute durch das Abdichten des Dammes. Nach
starken Regenfällen muss der Wuhraufseher das Wuhr auf Steine und Äste
kontrollieren und diese entfernen, damit sich das Wasser nicht aufstauen
und den talseitigen Damm überspülen kann.
Im Herbst werden deshalb Böschungen gemäht, weil in das Wasser hängende Grasbüschel, Äste oder Zweige sehr schnell vereisen und so das Wuhr zufrieren kann. Auch im Winter, vor allem nach starken Schneefällen, muss das Wuhr kontrolliert werden, damit keine Schneeverwehungen das Wuhr aufstauen und dadurch das Wasser unkontrolliert seinen Weg über die Böschung ins Tal findet und unter Umständen großen Schaden anrichtet.
Dieses einzigartige Sommererlebnis gibt es nur bei uns zu erfahren. Die zuvor erwähnten baulichen Besonderheiten garantieren heutzutage unser besonderes Sommervergnügen. Wenn die Sonne heiß vom Himmel scheint, kann man sich bei einem gemütlichen Spaziergang mit blanken Füßen durch die kilometerlangen Wuhren vortrefflich abkühlen.
Ein guter Einstieg zur Heidewuhr befindet sich zwischen Rickenbach Hütten und Rickenbach Glashütten an der Kreisstraße 6538. Von Hütten kommend, kurz vor dem Abzweig nach Glashütten, geht es rechts runter an die Heidewuhr. (Geodaten 47.62804°N 7.96021°E)
Hauptstraße 7
79736 Rickenbach
+49 7765 920017
http://www.hotzenwald-schwarzwald.de
Koordinaten um Hotzenwälder Wuhre mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 7.960155
Breitengrad: 47.628043
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