Ruine Leofels - eine Stauferburg mit mobilem Bergfried
Die Ruine der Spornburg liegt hoch erhaben über dem Jagsttal auf einem Bergvorsprung. Zwischen dem bewaldeten, hügeligen Jagsttalrand noch auf der Ilshofener Ebene liegen die Häuser des Weilers Leofels. Unten im Tal der Jagst befindet sich der Ort Hessenau, ein alter Mühlenweiler, der von Leofels aus mit einer sehr alten Steigenstraße verbunden ist. Die Burganlage trohnt dazwischen auf einem Sporn. Sie besitzt eine gut erhaltene Schildmauer aus Buckelquadern und wird in die Zeit um 1230 datiert.
Die Burg wird zur Zeit Kaiser Friedrichs des II. erbaut. Als Reichsburg wird ihr im staufischen Straßennetz eine wichtige Rolle zugesprochen. Ob je der Kaiser oder sein Gefolge hier waren lässt sich nicht eindeutig sagen. Es soll im Mittelmeerraum mehrere der Burg Leofels sehr ähnliche Burganlagen geben. Im Jahr 1333 verkauft der Bischof von Würzburg die Burg an Ulrich den III. von Württemberg. Ab 1399 bewohnt Haug von Vellberg die Burg und erwirbt sie 1409 als württembergisches Lehen. 1468 geht sie dann ganz an die Herren von Vellberg über. Nach dem Tod des Konz von Vellberg, der keine Erben hinterlässt, gehört sie ab 1592 wieder in württembergischen Besitz und ist vermutlich seit diesem Zeitpunkt nicht mehr bewohnt. 1707 wird die Burg von einem Blitz getroffen und 1864 brennt sie abermals aus. In dieser Zeit wird auch der Bergfried abgetragen. Im 19. Jahrhundert werden restliche verwertbare Teile wie das Holzwerk und die Dachziegel verkauft. Ohne das schützende Dach folgt bald der rasche Zerfall der Bauten. Die Stadt Ilshofen ist seit 1976 Eigentümerin der Anlage und nutzt diese für verschiedene Anlässe.
Kurios: Die Reste des Leofelser Bergfrieds wurden im Lauf des 18. Jahrhundert abgetragen und in die Schlossgartenanlage nach Kirchberg transportiert. Heute ist der ehemalige Bergfried hier als Aussichtsturm unterhalb der Stadtkirche zu finden.
Kulturell ist die Ruine seit 1979 regelmäßig genutzt worden.
Mehrtägige Folk-Festivals wurden abgehalten und machten den Ort
überregional bekannt.
Seit den achtziger Jahren wird die romantische Burganlage im Sommer für Theateraufführungen und Konzerte genutzt.
Koordinaten um Burgruine Leofels mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 9.9152040481567
Breitengrad: 49.208766302162
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