Das Dormitorium in Asbeck wurde im 12. Jahrhundert als ein Doppelkloster der Prämonstratenser gegründet. Später diente es als reines Nonnenkloster, bevor es im 16. Jahrhundert in ein freiweltliches Damenstift umgewandelt wurde. Die Einrichtung bestand bis zur Säkularisation 1805. Das Kloster überrascht heute mit einem Museum, das Teile des bedeutenden Kirchenschatzes des ehemaligen Stifts beherbergt. Eingebettet in den urigen Ortskern ist das Dormitorium auf jeden Fall einen Besuch wert.
Informationen zur GeschichteDie Gründung des Doppelklosters, das zunächst unter der Order der Prämonstratenser stand, geht auf den Edelmann Wickerus von Wettringen zurück. Zeitpunkt: im 11. Jahrhundert unter Bischof Werner von Münster. In der Nähe einer bereits bestehenden Pfarrkirche wurde das Kloster unter der Regel des Augustinus eingerichtet. Bereits 1173 wurde die Kirche in Legden inkorporiert, woraufhin das Kloster auch zu einem reinen Nonnenkloster umgewandelt wurde.
Unter Bischof Hermann II. erhielt die Klosteranlage weitere Ländereien. Zu dieser Zeit lebten bereits etwa 40 Damen in dem Stift.
Der beträchtliche Wohlstand kam besonders durch Schenkungen der Bischöfe und des Adels zusammen. Noch heute ist er an Kunstgütern des Kirchenschatzes abzulesen, der im hiesigen Museum – im ehemaligen Dormitorium – ausgestellt wird. Durch das wachsende Ansehen gab es ab 1480 die Bestrebungen, das Kloster zum Damenstift umzuwandeln. Hier änderte sich erstmals die Kleiderordnung der Damen. Ab 1533 war es ihnen außerdem gestattet, außerhalb des Klosters weltliche Kleidung zu tragen, womit es seither als freiweltliches, adeliges Damenstift geführt wurde.
Das bezeugt auch eine Visitation von 1616. Sie zeigte, dass die Stiftsdamen zwar nach der Augustinerregel lebten, aber kein Gelübde ablegen mussten und frei waren, das Stift zu verlassen. Die bekannteste Stiftsdame von Asbeck war Therese von Zant, die von 1783 bis zur Auflösung zum Stift gehörte. Als vermeintliche Geliebte Beethovens kam sie zu ihrem Bekanntheitsgrad. Ihre beiden Söhne wurden ebenfalls Komponisten. Ihr ist ein eigenes Kabinett gewidmet, das sich heute in der Hunnenpforte des ehemaligen Stiftsgeländes befindet.
Aufgelöst wurde das Stift zur Säkularisation im Jahr 1805.
Nach der Auflösung des Klosters wurden die meisten Teile abgerissen. Eine Besonderheit stellt hier die zweigeschossige Arkadengalerie des ehemaligen Kreuzgangs dar, welcher eine wahre Fernreise hinter sich hat: 1867 wurde die Arkatur abgetragen und für den Bau des Diözesanmuseums in Münster verwendet. Als dieses knapp 100 Jahre später selbst abgebrochen wurde, kamen die Bauelemente zurück nach Asbeck. Einem glücklichen Dachbodenfund und ehrenamtlichen Engagement ist es zu verdanken, dass die Galerie 2004 an ihrem ursprünglichen Platz wieder aufgebaut werden konnte.
Informationen zur BesichtigungInnenbesichtigungen der zum Stift Asbeck gehörenden Gebäude sind nur zu den angegeben Öffnungszeiten möglich.Zu den Gebäuden gehören heute: Die Hunnenpforte, das Backhaus, das Äbtissinnenhaus, die Reste des Kreuzgangs mit anliegendem Museum und die Klosterkirche. Der Heimatverein Asbeck e.V. bietet ganzjährig (nach Voranmeldung) Führungen durch das Dormitorium, sowie das Stiftsdorf Asbeck an. Die Führungen können ganz individuell auf die Wünsche der Besucherinnen und Besucher angepasst werden.
Außenbesichtigungen des Dormitoriums und des Stiftdorfes Asbeck sind jederzeit möglich.
Stiftstraße 20
48739 Legden
+49 2566/90 94 19
http://www.heimatverein-asbeck.de/de/stift_asbeck
Koordinaten um Stift Asbeck mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 7.14348
Breitengrad: 52.05294
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