Das große Geviert zwischen der Oberen und der Unteren Kirchgasse, der Lutherstraße und der an der Stiftskirche entlang führenden Steingasse nimmt das im klassizistischen Stil errichtete Amtshaus mit seinem großen ummauerten Vorhof ein.
Sein mittelalterlicher Vorgängerbau war das Steinhaus des kurpfälzischen Vogtes, ein steinerner Wohnturm, der auf dem von 1645 datierten Merian-Stich von Bretten gut zu er-kennen ist. Auch das Steinhaus fiel, mit Ausnahme seiner Gewölbekeller, den Zerstörungen von 1689 zum Opfer. Erst 1783/84 wurde mit dem Wiederaufbau dieses kurpfälzischen Amtssitzes begonnen, der seine Funktion auch nach dem Übergang Brettens an das Großherzogtum Baden im Jahre 1803 beibehielt. Bis zu ihrer Auflösung 1936 hatte die Verwaltung des badischen Bezirksamtes Bretten dort ihr Domizil. Sein heutiges Aussehen erhielt das Amtshaus 1888 nach einer Erweiterung um Räume für das Amtsgericht. Der Mittelteil der Südfassade deutet die wohnturmähnliche Form des alten Steinhauses wieder an, unterhalb der Balustrade ist ein großes Relief des großherzoglich-badischen Wappens zu sehen. Fast wie ein kleines Schloss wirkt das Amtshaus aus diesem Blick-winkel, was die einstige Konzentration landesherrschaftlicher Machtausübung in seinen Mauern noch einmal erahnen lässt. Heute ist das Gebäude nach wie vor Behördensitz (für Amts-gericht und Notariat). Das besonders geschichtsträchtige Kellergeschoss allerdings beherbergt mit dem „Gugg-e-mol-Kellertheater“ eine beliebte Kleinkunstbühne.
Obere Kirchgasse 9
75015 Bretten
http://www.bretten.de
Koordinaten um Amtshaus - Sehenswürdigkeit in Bretten mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 8.7052623
Breitengrad: 49.0365313
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