Baujahr: I/13. Jh. , spätromanisch, Restauration und barocke Erneuerung 1738/45, Restauration 1877, 1993, 2014
Kirchentyp: Dreiteilige Feldsteinkirche, Quadratischer Westquerturm - Kirchenschiff - eingezogener Chor – polygonale Apsis
Äußere Details
Die Feldsteinkirche steht auf dem höchsten Platz im Dorf, der umgebende Kirchhof ist von einer Feldsteinmauer eingefasst und wird durch ein rundbogiges Backsteinportal betreten.
Der Bau zeigt lagenweise angeordnete sehr sorgfältig gemauerte Feldsteinreihen mit sauberen Eckgewänden.
Der Westquerturm hat große rundbogige Schallöffnungen. Sein Dachreiter aus dem 18. Jh. fiel 1972 einem Sturm zum Opfer. Er wurde nicht wieder ersetzt.
In der Schiffs-Südwand sind vermauerte Rundbogenportale erkennbar (Eingangsportal u. Pfarrtür=Priesterpforte).
Der Chorraum wurde um 1600 halbkreisförmig erweitert. Das Südfenster ist zugemauert. Ende des 17.Jh. wurde an der südöstlichen Wand des Chorraumes die von außen erreichbare Patronatsloge der Familie von Alvensleben in Fachwerkbauweise und mit zum Kirchenraum hin verglasten Fenstern angefügt. 1738/45 entstanden die großen Korbbogenfenster.
Vom 18. Jh. bis zu einem Sturmunwetter im Jahre 1972 trug der Turm einen Dachreiter.
Innenausstattung
Das Langhaus (Kirchenschiff) hat eine hölzerne Flachdecke schön mit bunten Ornamenten bemalt. Der Kanzelaltar aus der Zeit der barocken Umgestaltung Mitte des 18. Jh. hat seitliche Durchgänge sowie Wangen u. Medaillonrahmung in ausgeprägtem Ohrmuschelwerk. Auffallend ist die verglaste Patronatsloge der Familie von Alvensleben vom Ende des 17. Jh. . Die Korbbogenfenster entstanden damals. Im Übergang vom Kirchenschiff zum Chorraum hing bis zum Jahre 1900 ein
Triumphkreuz mit einem überlebensgroß dargestellten Christus, der nicht leidend, sondern als Herrscher über den Tod gezeigt wird. Er zeigt noch eine 4-Nagelung und trägt keine Dornen-, sondern eine Königskrone. Es ist eines der ältesten Triumphkreuze aus der romanischen Zeit in der Region, älter als die Kirche selbst. Seit dem Jahr 1900. ist dieses historische Kunst- und Anbetungswerk im Altmärkischen Museum Stendal ausgestellt.
1877 wurde eine klassizistische hängende Hufeisenempore eingefügt. Sie ist mit Stahltrossen an der Dachkonstruktion der Kirche eingehängt. Die Empore ist mit den Symbolen für die einzelnen Zyklen des Kirchenjahres bemalt: Advent (Krippe) und Weihnachten (Weihnachtsstern), Passion (Kreuz über einer Schlange= Sieg über den Tod), Ostern (Schmetterling) und Pfingsten (Taube).
Gegenüber der Patronatsloge befindet sich an der Chornordwand das Epitaph für Ludolf von Alvensleben , aus der Zeit um 1690.
Die Orgel ist von 1880, der große schöne eiserne Ofen ebenfalls.
Die Kirche besitzt zwei Bronzeleuchter von 1592, gestiftet anlässlich der Hochzeit des Ludolf von Alvensleben mit Anna von der Schulenburg..
Im Kirchenschiff werden Gedenktafeln für die Kriegsopfer von 1813,1866 und 1870/71 aufbewahrt. Auch der Gefallenen des 1. Weltkrieges wird auf einer Tafel gedacht. Etwas ganz Ungewöhnliches ist die Tafel mit den Namen jener Dorfbewohner, denen es vergönnt war, nach dem Ersten Weltkrieg in ihr Heimatdorf zu ihrer Familie zurückzukehren.
Autor: Elisabeth Ozminski
Ortsstrasse
39624 Kalbe (Milde) OT Gr. Engersen
(+49)39080-97122
http://www.stadt-kalbe-milde.de
Koordinaten um Dorfkirche Gr. Engersen - Altmark mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 11.342807
Breitengrad: 52.620667
Teile diesen Standort mit deinen Freunden