Auf dem frühneuzeitlichen Landtagsplatz im sogenannten Schootenwald fanden zwischen 1532 und 1652 die Landtage der Lüneburger Landstände statt.
Zu ihnen gehörten Vertreter des Adels, der Klöster und der Städte, die mit dem Landesherrn über wichtige Angelegenheiten, insbesondere die Genehmigung von Steuern, berieten. Die Bauern gehörten nicht dazu.
Der „Schott bey Hösering“ war wegen seiner zentralen Lage innerhalb des Fürstentums Lüneburg als Versammlungsort geeignet. Nach 1652 geriet er aber in Vergessenheit.
Erst im 19. Jahrhundert machte der Altertumsforscher Georg Otto Carl von Estorff den Versuch, den Landtagsplatz zu lokalisieren. Im Schooten aufgefundene Reste eines Großsteingrabes aus der Jungsteinzeit ließen ihn hier einen alten germanischen Thingplatz und – was von Estorff für wahrscheinlicher hielt – den Versammlungsplatz der Landstände vermuten.
Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt der Platz im Wesentlichen in nationalsozialistischer Zeit durch eine vom Uelzener Kreisbauernführer Georg Gloystein initiierte Neugestaltung. 1935/36 ließ er für jeden Ort des Landkreises einen Findling aufstellen. Die Steinlegung erfolgte im Halbkreis um eine ebenfalls aus Findlingen errichtete Rednerkanzel.
Der Platz sollte nun – in Abkehr von den landständischen Traditionen – als Veranstaltungsort der Kreisbauernschaft genutzt werden. Auf diese Gestaltung ist noch heute – trotz einiger Veränderungen, die 1945, 1972 und 1977 vorgenommen wurden – das Aussehen des Landtagsplatzes zurückzuführen.
Landtagsplatz
29556 Suderburg
http://museumsdorf-hoesseringen.de/
Koordinaten um Landtagsplatz Hösseringen mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 10.4075153
Breitengrad: 52.8430614
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