Zur Mitte des 19. Jahrhunderts war der Biber in Deutschland durch übermäßige Bejagung so gut wie ausgerottet – nun erobert sich der kleine Landschaftsarchitekt seine ursprünglichen Lebensräume zunehmend zurück.
Seit 1994 begann im Saarland die erfolgreiche Wiederansiedlung dieses imposanten sowie wichtigen Säugetiers. Heute leben mittlerweile rund 500 Exemplare entlang der Bäche und Flüsse und wandern teilweise nach Rheinland-Pfalz und Frankreich weiter. Im Bereich um Berschweiler mit den kleinen Flüsschen und Bächen fühlt sich der Biber besonders wohl und hat es sich heimisch gemacht.
Der Europäische Biber (Castor fiber) ist das größte Nagetier Europas und das zweitgrößte der Erde. Im ausgewachsenen Alter wird er bis zu 40 kg schwer und einschließlich seinem Schwanz, der auch Kelle genannt wird, bis zu 1,40 m lang. Die Kelle ist flach, breit, unbehaart und mit Schuppen bedeckt. Sie dient einerseits als Fettdepot und regelt die Körpertemperatur. Andererseits nutzt das niedliche Tier seine Kelle als Steuer- und Antriebsorgan im Wasser. Da die Biber sowohl Gewässer als auch die Uferbereiche bewohnen, zählen sie zu den semi-aquatischen Lebewesen. Während die Tiere an Land eher unbeholfen wirken, sind sie mit ihrem spindelförmigen Körperbau, den Schwimmhäuten und einer effizienten Sauerstoffnutzung bestens an ein Leben im Wasser angepasst. Sie leben in Familienverbänden zusammen. Mit zwei bis drei Jahren verlassen die Jungtiere das elterliche Revier und ziehen in einen neuen Lebensraum um eigene Familien zu gründen. Ihren Bereich kennzeichnen sie mit dem markanten Bibergeil, einem öligen Sekret. Lange galt dies als Wunderdroge und war früher neben den Fellen der Hauptgrund ihrer intensiven Bejagung.
Die Nager gehören zu den wenigen Tieren, die ihren Lebensraum selbst gestalten. Insbesondere durch das Stauen von Bächen (Biberdämme) wird dabei eine Landschaft nachhaltig verändert und ein aktiver Hochwasserschutz für flussabwärts liegende Regionen geleistet. Somit ist der Biber nicht nur besonders niedlich anzusehen, sondern auch gleichermaßen nützlich für unsere Natur.
Koordinaten um Im Reich des Bibers mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 7.0332401990891
Breitengrad: 49.443079926594
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