Falschmünzerei

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06369 Zörbig OT Radegast, ()

Beschreibung

1780 ließ sich in Radegast ein Gauner nieder, der im kommenden halben Jahrzehnt seine Kreativität bei der Herstellung falscher Münzen unter Beweis stellte. Der Apotheker Ziervogel, der Überlieferung zufolge so knapp bei Kasse, dass er seine Zulassung verkaufen musste, stellte in seinem Keller tausende falsche preußische Groschen her.

Die Münzstempel fertigte der Gröbziger Schlosser Wiskowski an. Ziervogel gestand, Kupferpfennige abgefeilt und mittels Scheidewasser und Weinstein einen Silberüberzug aufgetragen zu haben. Anschließend habe er die Münzen zunächst mit einem schweren Hammer unter Verwendung von Wiskowskis Stempel geprägt.

Später beschaffte sich der gewiefte Apotheker eine Handspindelpresse, mit deren Hilfe er die Münzen wesentlich leiser, schneller und in besserer Qualität herstellen konnte. So prägte er bis 1786 etwa sechstausend falsche Groschen. Ein preußischer Thaler entsprach einem Wert von 24 Groschen, so dass Ziervogel Falschgeld im Wert von ungefähr 250 Thalern mit den Jahreszahlen 1781 bis 1783 anfertigte und über Frauen und Kinder in der Jeßnitzer Gegend in Umlauf brachte. Da das Münzrecht ein Hoheitsrecht war, hatten Ziervogel und Wiskowski ein Hochverbrechen begangen.

Anno 1786 kam man ihm und seinem Gröbziger Komplizen auf die Schliche. Sie wurden in der "Frohen Vesta" in Halle inhaftiert. Unter Folter legte der Apotheker ein Geständnis ab und wurde zum Tod durch das Schwert verurteilt. Er fertigte beim Geständnis auch eine Skizze der Spindelpresse an. Im Jahr 1787 verstarb Ziervogel jedoch in Haft an den Folgen der Folter, sodass das Urteil nie vollstreckt wurde. Sein Komplize Wiskowski hatte etwas mehr Glück: Der anhaltische Fürst Leopold III. Friedrich Franz, verfügte einen Aufschub der Folter und die Bereitstellung des Advokaten Bobbe als Verteidiger des Schlossermeisters. Ein Gutachter bescheinigte Wiskowski, dass er krank und schwach sei, was ihm nach der Halsgerichtsordnung Kaiser Karls V. die Folter ersparte. Ziervogels Komplize wurde daraufhin zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt.

Weitere Informationen:

Die Stadt Radegast hat die Geschichte des Falschmünzers im Jahr 2003 ausführlich aufgearbeitet und seine Werkstatt nachgebaut. Auch eine Kopie seiner Handskizze der Presse kann besichtigt werden.

 

Quelle: http://www.radegast-anhalt.de/index.php?option=com_content&view=article&id=10%3Agalgenvoegel-wie-ziervogel&catid=32%3Apersonen&Itemid=29&lang=de



Adresse von Falschmünzerei

Marktplatz 1
06369 Zörbig OT Radegast
(+49)3 49 78 - 2 12 75

Weitere Informationen zu Falschmünzerei

Koordinaten um Falschmünzerei mit dem Navigationssystem zu erreichen.

Längengrad: 12.093759
Breitengrad: 51.656384

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