Carinhall war ein repräsentatives Anwesen des Reichsmarschalls und führenden Nationalsozialisten Hermann Göring. Der Name des Anwesens bezieht sich auf Görings erste Frau, die 1931 verstorbene Schwedin Carin Göring, geborene Freiin Fock, geschiedene von Kantzow, mit der er seit 1923 verheiratet war, und das Walhall, laut Wikinger-Mythologie eine prächtige Himmelshalle, in die Odin die tapfersten gefallenen Krieger aufnimmt. Das Anwesen lag in der Schorfheide zwischen Großdöllner See und Wuckersee, in der Nähe von Groß Dölln im Norden des heutigen Bundeslandes Brandenburg. Architekt des nach 1933 in mehreren Etappen errichteten, auf historische Baustile zurückgreifenden Gebäudekomplexes war zunächst Werner March, der Schöpfer des Berliner Olympiastadions. Später übernahm Friedrich Hetzelt den Bau.
Nach einem Besuch am Grab seiner ersten Frau in Schweden hielt Göring eine Rede und hinterließ ein Gebinde aus roten Rosen. Dieses wurde kurz darauf von empörten Schweden entfernt, die eine Protestnote hinterließen. Diese richtete sich gegen die Politisierung einer schwedischen Staatsbürgerin zu Propagandazwecken. Göring ließ den Vorfall in der gleichgeschalteten Presse zu einer Grabschändung umdeklarieren. Dies benutzte er als Vorwand, um die Tote in einem Staatsakt von Schweden nach Deutschland zu überführen. Ihr Leichnam wurde in einer Gruft auf dem Gelände von Carinhall zur Ruhe gebettet.
Koordinaten um Carinhall mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 13.6363889
Breitengrad: 53.00861112
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