Santa Maria dell’Orazione e Morte ist eine der Erzbrüderschaft der Anbetung und des Todes zugehörige Kirche. Sie liegt im römischen Stadtviertel Regola an der Via Giulia, schräg gegenüber dem Palazzo Farnese und unmittelbar neben dem Palazzetto di Odoardo.
1538 wurde im Rahmen des Pfarrsprengels San Lorenzo in Damaso eine Vereinigung von Laien mit dem Namen Compagnia della Morte begründet. Sie hatte die Aufgabe, außerhalb der Stadt abgelegte, anonyme Verstorbene und im Tiber Ertrunkene in würdiger Weise zu bestatten. 1552 wandelte Papst Julius III. die Vereinigung in eine fromme Bruderschaft um. Diese hatte den Auftrag, die anonymen Leichen nicht nur zu bestatten, sondern auch für ihr Seelenheil zu beten. Daher änderte er den Namen der Vereinigung in Confraternità dell’Orazione e Morte . 1572 erwarb die Bruderschaft ein Areal zwischen dem Palazzo Farnese und dem Tiberufer und errichtete dort zwischen 1575 und 1576 eine kleine Kirche mit Begräbnisrechten, obgleich sie keine Pfarrkirche war. Die Kirche genügte im 17. Jahrhundert den Anforderungen nicht mehr. 1732 errichtete der Architekt Ferdinando Fuga das heute bestehende Kirchengebäude, ein Oratorium und einen großen, teils unterirdisch und teils am Flussufer gelegenen Friedhof. Während der französischen Besetzung Roms ab 1808 wurden Bestattungen wegen des Gesundheitsrisikos innerhalb der Stadt verboten. Nach der Wiederherstellung des Kirchenstaates wurde das Verbot zwar wieder aufgehoben; eine Choleraepidemie 1837 führte aber zum definitiven Ende der bis dahin gängigen Praxis. Das Oratorium und der Friedhof verschwanden ab 1886 im Zuge der Tiber–Regulierung nahezu vollständig.
Koordinaten um Santa Maria dell’Orazione e Morte mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 12.46962306
Breitengrad: 41.89439694
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