Verteidigungslinie de Landgraaf

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Die Gemeinde Landgraaf verdankt ihren Namen dem "Landgrafen", einer alten Verteidigungslinie, die an einigen Stellen noch als Hohlweg in der Landschaft zu sehen ist. Von der Brunsummerheide kommend erstreckt sich das Erdwerk in Richtung Nieuwenhagen, wo es in der Nähe des Kleikoelewegs verschwindet. Früher zog der Landgraf von hier aus bis in die Sümpfe nordöstlich von Schinveld. Jetzt lebt er unter dem Straßennamen "Oude Landgraaf" weiter. In der Vergangenheit wurde dem Landgrafen manchmal ein sehr hohes Alter beigemessen.

Das Erdwerk diente als prähistorische Verteidigungslinie oder als Mauer für die nahe gelegenen Urnenfelder aus der Eisenzeit. Neuere archäologische Forschungen haben jedoch ergeben, dass der Landgraf höchstwahrscheinlich aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammt. Der Landgraf befindet sich dann am Rande des Landes Valkenburg. Als Jan van Valkenburg 1352 ohne Nachfolger starb, ging dieses wichtige Gebiet in die Hände des Herzogs von Brabant über. Wahrscheinlich baute er den Landgrafen gegen die Aggression seiner Erzfeinde, der Herzöge von Guelders und Gulik.

Dank archäologischer Forschungen wissen wir, dass der Landgraf in seinen Funktionsjahren aus einem spitzen Wassergraben mit einer durchschnittlichen Tiefe von 2,2 Metern und einer Breite von 6,4 Metern bestand. Mit dem bewegten Erdreich wurden auf beiden Seiten des Grabens Böschungen errichtet, so dass die Gesamtbreite etwa 20 bis 22 Meter umfasst. Auf den Wällen wurden undurchdringliche Hecken aus dornentragenden Sträuchern gepflanzt und ineinander verschlungen. Versuche, durchzukommen, können durch Stolperlöcher und andere Hindernisse abgeschreckt werden.

Auf höherem Gelände befinden sich Wachtürme, von denen aus man das gesamte Gebiet überblicken kann. So kann im Gefahrenfall rechtzeitig mit Brandsignalen Alarm geschlagen werden. Es ist möglich, dass der auf einer Anhöhe gelegene Stadtteil Lichtenberg seinen Namen noch heute einem solchen Turm verdankt. Das System ermöglicht es lokalen Herrschern, ihre Truppen rechtzeitig gegen die Angreifer zu mobilisieren. Auch für die einheimische Bevölkerung ist der Landgraf ein idealer Viehschrank und Schutz vor umherziehenden Räuberbanden.

In späteren Jahrhunderten verlor der Landgraf seine Funktion. Der Natur wird freien Lauf gelassen, die Wälle erodieren und der Graben wird zugeschüttet. Der Landgraf wird heute als Hohlstraße genutzt und man vergisst, von wem und wann er erbaut wurde. Frans Erens (1857-1935), der bekannte Schriftsteller aus Schaesberg, sagt, dass man in seiner Jugend noch glaubte, Napoleon habe den Landgrafen ausgegraben. Erens ließ sich gerne die Hänge hinunterrollen. Er bedauert zutiefst, dass Grundbesitzer später große Teile des Landgrafen dem Erdboden gleichgemacht haben.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts verschwanden noch mehr Landgrafen durch Bergbau, Sandabbau und Wohnungsbau. Doch der Landgraf ist nicht vergessen. Am 14. Dezember 1980 beschlossen die kooperierenden SUN-Gemeinden Schaesberg, Ubach über Worms und Nieuwenhagen sogar, die neu gegründete Gemeinde Landgraaf nach den Erdarbeiten zu benennen. Auf diese Weise ist aus einem uralten Symbol der Grenzziehung ein Symbol der Einheit und Verbundenheit geworden.

Adresse von Verteidigungslinie de Landgraaf




Weitere Informationen zu Verteidigungslinie de Landgraaf

Koordinaten um Verteidigungslinie de Landgraaf mit dem Navigationssystem zu erreichen.

Längengrad: 5.9850495
Breitengrad: 50.9460021

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