Die einstige Slawenburg im heutigen Cösitz ist einer der am frühesten erwähnten Orte im Alten Wettiner Land. In den „Annales Bertiniani“ (9. Jh.) heißt es, dass ein „sächsisches Aufgebot“ 839 den slawischen Stamm der „Colodici“ besiegt und die Hauptburg „Kesigesburch“ sowie elf weitere Burgen erobert und die ansässigen Slawen tributpflichtig unterworfen habe.
Die Lagebeschreibung in den Sümpfen der Fuhneniederung, nachgewiesene Brandspuren sowie die ungewöhnlichen Ausmaße von Haupt- und Vorburg legen den Schluss nahe, dass die Wallanlage Cösitz und die Kesigesburch ein und dieselbe Burg darstellen. Weitere spannende Funde in der Umgebung stammen aus der Bronze- und Eisenzeit.
1370 ist erstmals eine Familie von Kositz beurkundet, der die damalige Burg rund 200 Jahre als Stammsitz diente. Danach ging sie in den Besitz der Herren von Bussche-Lohe über, die hier bis 1945 residierten. Schlösschen und romantischer Landschaftspark entstanden im 19. Jahrhundert. 1891 ließen die damaligen Besitzer den Familiensitz zu einem schmucken Landsitz mit Turmanbau umgestalten.
1937 erfolgte der Ausbau zur dreiflügeligen Anlage. Von der Originalausstattung blieben Teile der Kassettendecken und des Bodenparketts erhalten. Das Schloss wurde Ende der 2000er-Jahre aufwendig saniert und dient heute als Wohngebäude.
Bereits 1874 ließen die Gutsbesitzer die Fuhneniederung um die alte Wallburg zu einem Landschaftspark nach Muskauer und Wörlitzer Vorbild umgestalten. Ein großer Teil des imposanten slawischen Walls blieb erhalten, ein Abschnitt wurde für den Neubau des Schlosses eingeebnet. Heute wird der etwa 25 Hektar große Park vom Parkverein Cösitz e.V. gepflegt.
Immer neue Sichtachsen sowie die vielen alten und mächtigen Bäume schaffen ein romantisches Flair. Insgesamt 40 Arten sind vertreten – von der Persischen Eiche über Sumpfzypressen bis zum Mammutbaum. Der eindrucksvollste ist eine 19 Meter hohe Blutbuche mit einem Umfang von knapp sieben Metern.
Dorfkirche
Die Kirche St. Georg wurde 1522 wahrscheinlich an der Stelle eines Vorgängerbaus errichtet. Das legen verschiedene erhaltene Gegenstände aus früherer Zeit nahe. So datiert die älteste Glocke etwa ins 14. Jahrhundert, der prachtvolle gotische Schnitzaltar ist 1490 entstanden. Die moderne Decke, die ein aus Quadern geformtes Kreuz zeigt, wurde 2019 vom Köthener Büro DS Architects geschaffen. Die Orgel stammt von der renommierten Werkstatt Rühlmann in Zörbig.
Cösitzer Teich
1936 führte der Einbruch eines Braunkohleabbaugebietes zur Entstehung des knapp 40 Hektar großen Gewässers. Der Teich ist heute ein bedeutender Nist- und Rastplatz für mehr als 100 Vogelarten sowie eine Vielzahl von Amphibien und Insekten.
Infos
Parkverein Cösitz e.V.: www.coesitzer-park.de
Seite der Stadt Zörbig: www.stadt-zoerbig.de/de/Ortschaften/ortschaft-coesitz-20001262.html
Informationen zu den neuen Glasfenstern der Kirche St. Georg: www.lichtungen-glasmalerei.de/kirchen/dorfkirche-coesitz
Koordinaten um Schloss und Park Cösitz mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 12.068128
Breitengrad: 51.650762
Teile diesen Standort mit deinen Freunden