Das Mausoleum der Grafen Goblet d’Alviella, in der Mitte des neuen Friedhofs von Court-Saint-Etienne errichtet, bleibt in mehrfacher Hinsicht ein Unikum in der Wallonie. Im Jahr 1885 ging der Auftrag von Eugène Goblet d’Alviella an den Brüsseler Architekten Adolphe Samyn. Die Persönlichkeit des Auftraggebers, eines Freimaurers und Freidenkers, hat die Entscheidungen des Architekten stark beeinflusst, ebenso das Schicksal des Friedhofs, da dieses Denkmal die Gesamtanordnung bestimmt hat, inklusive der Zugänge, die direkt mit dem nahe gelegenen Gut der Grafen Goblet verbunden sind. Durch seine indischen Vorbilder hebt sich das Mausoleum sehr stark ab von den Grabsteinen und Grabstilen am Ende des 19. Jahrhunderts, die üblicherweise den sozialen Rang und den Glauben der Verstorbenen zur Schau stellen.
Auf einem viereckigen Grundriss erhebt sich das Werk über zwei Stockwerke, ganz im Stil der früheren indischen Gräber. Die Etagen werden von massiven Säulen umrahmt und von einem terrassenförmigen Dach unter einem Häuschen mit Kuppeldach gekrönt. Neben dieser ungewöhnlichen Anordnung ist das Denkmal mit zahlreichen Symbolen aus verschiedenen Religionen und Philosophielehren bespickt, während andere Symbole an den zyklischen Lauf der Zeit erinnern, oder auf Begriffe wie Wiedergeburt oder etwa Auferstehung anspielen. Die Verzierungen aus diversen Inspirationsquellen werden durch Zitate oder Sinnsprüche philosophischen Inhalts erläutert. Dieses Grabmal stellt sich also ganz klar wie ein Manifest dar; durch seinen Synkretismus rühmt es den Begriff der Toleranz, die dem Verstorbenen so wichtig war.
Unter Denkmalschutz (23. September 1988)
In die Liste des außergewöhnlichen Kulturerbes der Wallonie aufgenommen
Koordinaten um Das Mausoleum der Grafen Goblet d’Alviella mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 4.558901
Breitengrad: 50.6364615
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