Die Kirche Saint-Sébastien de Charneux wurde an der Stelle gebaut, wo eine schon 1380 erwähnte Kapelle stand. Das Bauwerk in Sandbruchstein und Kalkstein besteht aus einem Kirchturm, einem Hauptschiff und einem Chor mit dreiteiliger Apsis. Letztere wurde 1443 geweiht, die Kirche im Jahr 1616. Der Turm ist massiv gebaut und von nur wenigen Öffnungen durchbrochen. Er wird von einer hohen achtkantigen, schiefergedeckten Turmspitze gekrönt. Das spitzbogige Portal stammt wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert.
Das Kirchenschiff wird von zwei Seitenschiffen flankiert, deren Giebel mit Spitzbogenfensterreihen ausgestattet sind. Dort stehen zwei Chronogramme „MaLe/Di-Cent-bene fiat“, wie auch ein Datum: 1652. Die Inschrift heißt soviel wie „Mögen sie Schlechtes darüber sagen – was zählt ist, dass die Dinge gut getan sind“ und soll auf eine Anekdote zurückzuführen sein, nach der die Vergrößerung der Kirche durch Verkauf von Ländereien ermöglicht wurde. Dieser Verkauf soll damals von zahlreichen Dorfbewohnern kritisiert worden sein. Die Seitenschiffe wie auch die Säulen des Mittelschiffes wurden zwischen 1636 und 1675 von Pfarrer Jacques Warrimont ergänzt. Das Schiff ist mit einem Tonnengewölbe überspannt, auf dem Darstellungen der Heiligen Jungfrau, des Heiligen Geistes und der vier Evangelisten zu sehen sind.
In Verlängerung des Chors wurde zwischen 1727 und 1757 von Pfarrer Nicolas Ernolet eine Sakristei angebaut. Licht fällt durch Fenster mit Fensterkreuz und durch Fenstersturz und -sims gebildeten Blenden. Der Glockenturm ist als polygonaler Dachreiter mit Zwiebelturm gestaltet. Zu beachten sind auch die Holzvertäfelung im Chor, die Orgel, die Beichtstühle sowie die beiden Holzstatuen, die den Schutzheiligen der Kirche, den Heiligen Sebastian darstellen.
Unter Denkmalschutz (2. Februar 1959)
Koordinaten um Die Kirche Saint-Sébastien mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 5.8050883
Breitengrad: 50.6688188
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