Schloss Weikersheim ist die Perle der hohenlohischen Schlösser: Aus einer Wasserburg entwickelte sich hier eine der schönsten Residenzen der Renaissance. Die prachtvoll gestalteten Räume mit ihrer vollständig erhaltenen Inneneinrichtung spiegeln den Glanz vergangener Zeiten wider.
Schloss Weikersheim wurde unter dem Grafenpaar Wolfgang II. und Magdalena von Hohenlohe neu errichtet. Von der vorausgehenden Wasserburg haben sich Teile bis heute erhalten, darunter der markante Turm. Damals entstand der Saalbau mit dem berühmten Rittersaal und der großartigen Schlossfassade zum Garten hin mit ihren markanten Giebeln. Ebenfalls aus dieser Zeit stammt der Plan für den Schlossgrundriss: ein Dreieck! Das ist eine außerordentlich seltene Architekturidee.
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bauten Graf Carl Ludwig und seine Frau Elisabeth Friederike Sophie das Schloss zur barocken Residenz aus. Im Inneren entstanden prächtige Wohnräume. Zur Stadt hin gaben sie dem Schloss mit den schwungvollen Zirkelbauten einen eleganten Vorplatz. Die großartigste Hinterlassenschaft dieser Zeit aber ist der barocke Schlossgarten mit seinen Springbrunnen, den unzähligen Figuren und der Orangerie.
Die Linie Hohenlohe-Weikersheim endet mit dem letzten Grafenpaar Carl Ludwig und Elisabeth Friederike Sophie. Das Schloss wurde nur noch teilweise bewohnt und nur wenig verändert. Für Generationen versank es fast in einen Dornröschenschlaf. Für heutige Besucherinnen und Besucher ist das ein großes Glück. Denn so hat sich hier die ganze Welt einer ländlichen Residenz erhalten, die an anderen Orten längst untergegangen ist.
Ein Spaziergang durch den Schlossgarten von Weikersheim ist ein Besuch in einer längst vergangenen Epoche. Hier können Menschen von heute spüren, wie es für die Grafenfamilie von Hohenlohe-Weikersheim gewesen sein muss, durch ihren Barockgarten zu spazieren! Kaum irgendwo ist das Barockerlebnis so unverfälscht wie im Schlossgarten Weikersheim – und das Ganze im reizvoll überschaubaren Maßstab der Residenz eines Grafen.
Die besondere Atmosphäre verdankt der Schlossgarten der Vielfalt seiner Ausstattung. Außergewöhnlich ist der Reichtum an Figuren, die vollständig noch aus der Entstehungszeit des barocken Gartens erhalten sind. Sie bevölkern den Garten an allen gestalterisch wichtigen Punkten. Berühmt und eine Seltenheit ist die „Zwergengalerie“, eine Gruppe von Zwergenfiguren im Schlossgarten.
Die Pflege des Gartens mit seiner dichten Atmosphäre bedeutet viel Aufwand. Die Gärtner sind andauernd im Einsatz. Sie schneiden Bäume und Büsche zu regelmäßiger Gestalt und Hecken zu grünen Mauern. Außerdem pflanzen sie die vielfarbigen Rabatten im Wechsel der Jahreszeiten – dabei folgen sie Pflanzplänen aus dem 18. Jahrhundert. Nicht zuletzt kümmern sie sich um die beschnittenen Büsche und Bäume in dekorativen Kübeln. Diese Exoten, etwa viele Zitrusfrüchte, setzen nochmals besondere Akzente im Garten.
Rund um den Barockgarten warten noch weitere Gartenerlebnisse: etwa der Obstgarten mit seinen historischen Obstbäumen, der romantische Rosengarten, der Stadtgarten mit alten Bäumen und im Sommer der Alchemie- und Hexengarten. Einzigartig ist der harmonische Zusammenklang von Schloss und Schlossgarten mit der sanften Landschaft Hohenlohes.
Marktplatz 11
97990 Weikersheim
https://www.schloss-weikersheim.de
Koordinaten um Schloss und Schlossgarten Weikersheim mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 9.895589
Breitengrad: 49.480452
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