Wohl kaum eine heimische Baumart ist derart umstritten wie die Gemeine Fichte, auch Rot-Fichte oder Rottanne genannt. Mit einem Anteil von 28 % ist sie Deutschlands häufigste Waldbaumart, und genau damit verbinden ihre Kritiker eintönige, artenarme Monokulturen, also gleichaltrige Reinbestände der Fichte. Grund für den massenhaften Anbau sind der schnelle Wuchs und die gute Nutzbarkeit vor allem als Bau- und Brennholz. Dabei sind große waldbauliche Kenntnisse für Fichtenreinbestände nicht erforderlich. Zudem können junge Fichten als Weihnachtsbäume angeboten werden. Die Rot-Fichte war einst der Weihnachtsbaum schlechthin, hat allerdings ihren Platz für Nordmanns-Tanne und Blau-Fichte räumen müssen. Denn: in unseren mollig-warmen Wohnstuben nadelt die Fichte schon nach etwas zwei Wochen.
Unter günstigen Bedingungen kann eine Rot-Fichte 600 Jahre alt und bis zu 60 m hoch werden, im Forst erreicht sie eher Höhen von 20 bis 30 m (und nutzungsbedingt ein viel geringeres Alter). Als Konstruktionsholz wird sie im Hoch- und Tiefbau eingesetzt, aus ihr entstehen Dachstühle und Möbel, Paletten, Faserplatten, Holzwolle und Spielzeug. Sehr geschätzt ist Fichtenholz im Bau von Streichinstrumenten. Hierfür bedarf es besonders gleichmäßig gewachsenen Holzes mit engen Jahresringen, das im Hochgebirge (den montanen und hochmontanen Regionen) zu finden ist. Die berühmten Geigenbauer aus der norditalienischen Stadt Cremona zogen höchstpersönlich in die Berge, um Fichten mit den besten Klang- und Resonanzeigenschaften auszusuchen. Daraus schufen sie Instrumente, die bis heute bei Musikern und Publikum große Begeisterung hervorrufen. Und eine "Stradivari" oder "Amati" sorgt auch dann für Aufmerksamkeit, wenn sie für hohe Beträge den Besitzer wechselt.
Medizinisch hat die Fichte ebenfalls etwas zu bieten. Aus den frischen Nadeln läßt sich ein Öl gewinnen, daß wegen seiner Bakterien abtötenden Wirkung geschätzt wird. Es kann bei Erkältungskrankheiten eingesetzt werden, das Einatmen der Dämpfe hilft bei Entzündungen der oberen Atemwege. Oder als Badezusatz bei Gicht und zur Stärkung der Abwehrkräfte. Gegen Muskelverspannungen und Rheuma lindert das durchblutungsfördernde Öl die Beschwerden. Die jungen Triebspitzen sind außerdem reich an Vitamin C und werden als Tee getrunken oder können Salaten beigefügt werden.
Die Gemeine Fichte ist eine Baumart höherer Lagen und bevorzugt dementsprechend ein kühleres, niederschlagreiches Klima. Länger andauernde Hitze und Trockenperioden werden schlecht vertragen. Aus diesem Grund hat die Lokale Agenda eine Serbische Fichte gepflanzt. Sie ist die zweite der beiden europäischen Fichtenarten und gilt als stadtklimafest.
Infos zu alles Bäumen des Jahres in Neukirchen-Vluyn finden Sie unter https://www.neukirchen-vluyn.de/de/inhalt/baum-des-jahres-9244677/&nid1=28475 .
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http://www.nv-endtecken.de/
Koordinaten um Gemeine Fichte - Baum des Jahres 2017 mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 6.568148
Breitengrad: 51.444954
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