Mit der Elsbeere ist eine Baumart als Baum des Jahres gekürt worden, die viele Menschen bisher nicht kennen. Dazu trägt sicher ihr bei uns seltenes Vorkommen und ihr verwirrendes Äußere bei. Eine der Wild-Birne oder der Rot-Erle ähnelnde, rissige und dunkelbraune Rinde, weiße Blüten im Mai wie bei vielen anderen Gehölzen auch und Blätter, die an Ahornblätter erinnern, erschweren die eindeutige Zuordnung. Im Herbst aber tanzt der in der Regel als Waldbaum gepflanzte Laubbaum sozusagen aus der Reihe. Es ist die frühzeitige und scharlachrote Laubfärbung, die den Baum aus seinem Versteck holt. Ein besonderer Genuss, die dann fünfteilige, nicht gleichförmige Lappung der Blätter zu betrachten.
Die Elsbeere, auch "Schöne Else" genannt, liebt trocken-warme Standorte. Damit ist sie gegenüber möglichen Klimawandelkonsequenzen eindeutig im Vorteil im Hinblick auf ihre Toleranz gegenüber Trockenstress. Anfangs rasch wachsend kann sie als mittelgroßer Baum 10 bis 20 m hoch werden. Als Jungpflanze verträgt sie viel Schatten, in späteren Jahren ist sie auf Licht angewiesen. Einzeln stehend kann sie eine weit ausladende, tief angesetzte Krone entwickeln.
Zur Familie der Rosengewächse gehörend verwöhnt uns die Elsbeere mit ihrer rot-braunen, essbaren Frucht, die einen hohen Vitamin-C-Anteil hat und bei Beschwerden im Magen-Darmbereich hilft. Sie liefert aber auch das teuerste einheimische Holz. Dieses findet Verwendung im Innenausbau und anspruchsvollen Möbelbau. Auch die Musikindustrie bevorzugt für Flöten und bestimmte Teile im Klavierbau das Elsbeerholz. Dieses zeichnet sich durch besondere klangliche und technische Eigenschaften aus. Vor diesem Hintergrund bemühen sich die Waldbesitzer um die Förderung der selten gewordenen Baumart, die sich kaum über Samen (Mäusefutter) fortpflanzt, sondern über Wurzelausschlag ausbreitet.
Rund 50 km westlich von Wien wurden vor rund 200 Jahren Hunderte von Solitärbäumen gepflanzt. Die Ernte der Elsbeere zur Verwendung als köstlicher Edelbrand war Ziel der Aktion. Noch heute gibt es die eindrucksvolle und einmalige Elsbeeren-Landschaft mit ihren frei stehenden Bäumen und noch heute zählt der Elsbeerbrand zu den teuersten Edelbränden. Nur 10 Brennereien in Europa produzieren diesen kontinuierlich.
Bis zur Ernte der ersten Elsbeeren vom Neukirchen-Vluyner Baum des Jahres 2011 werden noch etliche Jahre vergehen; so ist die erste Blüte frühestens nach ca. 20 bis 25 Jahren zu erwarten. Ihr frühes Farbenspiel von rot über orange bis ins leuchtende Gelb wird uns jedoch schon viel früher erfreuen.
Infos zu alles Bäumen des Jahres in Neukirchen-Vluyn finden Sie unter https://www.neukirchen-vluyn.de/de/inhalt/baum-des-jahres-9244677/&nid1=28475 .
Nieper Straße
47506 Neukirchen-Vluyn
http://www.nv-endtecken.de/
Koordinaten um Elsbeere - Baum des Jahres 2011 mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 6.536292
Breitengrad: 51.431555
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