Der Berg-Ahorn ist überall in Deutschland zu Hause. Er gehört in die Familie der Ahorngewächse (Aceraceae). Die Kür zum Baum des Jahres verdeutlicht, dass dieser "Allerwelts"-Baum dennoch einen besonderen Wert hat. 500 Jahre kann ein Berg-Ahorn alt werden und zu einem wahren Riesen heranwachsen, wenn man ihm genügend Raum gibt. Ein wunderschön gewachsenes Exemplar ist beispielsweise im Hamburger Hirschpark zu bewundern. Dieser Baum ist 200 bis 230 Jahre alt, so schätzen die Experten. Im Jahr 2000 wurde ein Stammumfang von 5,36 m gemessen, und die Krone überspannte an der breitesten Stelle 36 m.
Bis der Neukirchen-Vluyner Berg-Ahorn zu einem solch stattlichen Baum herangewachsen ist, wird es noch viele Generationen dauern. Ein geeigneter Standplatz wurde ausgewählt. Vielleicht gibt es in Neukirchen-Vluyn aber schon heute ein prächtiges Exemplar, welches man an dieser Stelle auch beschreiben könnte.
Alte Alleen im Mittelgebirge und in Norddeutschland weisen darauf hin, dass der Berg-Ahorn als Alleebaum gut geeignet ist. Dabei ist sein rascher Wuchs sicher von Vorteil, allerdings darf das Klima nicht zu trocken sein. Trockenstress im Zuge des Klimawandels könnte deshalb dazu führen, dass die Verbreitung des Berg-Ahorns abnimmt. Ihren Namen Berg-Ahorn hat die Baumart bekommen, weil sie wie nur wenige andere Laubbäume auch in Höhenlagen zwischen 1.500 und 2.000 m wächst.
Die Ahornblüte im Mai - das erste Mal übrigens erst nach dreißig Jahren - erweist sich als hervorragende Bienenweide. Nur wer genau hinschaut, kann die Blütenrispen mit kleinen, unscheinbaren gelblich-grünen Einzelblüten erkennen, die gleichzeitig mit dem Laub austreiben. Die Blätter sind 5-lappig und färben sich im Herbst leuchtend gelb.
Bis zum Herbst sind zudem die unzähligen Früchte herangewachsen. Wer kennt diese Früchte des Berg-Ahorns nicht? Man nennt sie Flügelnüsschen, weil die Fruchthülle wie ein langer Flügel aussieht. Diese Hülle lässt sich ganz leicht öffnen und weil sie etwas klebrig ist, kann man sie prima auf die Nase kleben; ein herrliches Kinderspiel!
Der Berg-Ahorn bietet nicht nur den Bienen Lebensraum, sondern auch vielen Vogelarten; Nagetieren und Insekten. Bei den Schmetterlingen Ahorn-Eule und Ahorn-Spinner weist schon der Name auf ihr Zuhause. Vögel und Mäuse ritzen manchmal die Baumrinde an, um sich an dem zuckrigen Saft zu laben, denn auch der Frühjahrssaft des Berg-Ahorns ist zuckerhaltig, wenngleich auch nicht so ergiebig wie der allseits bekannte nordamerikanische Zucker-Ahorn. Dieser ist die Quelle für den so beliebten Ahornsirup. Während des ersten Weltkrieges wurde der süße Saft des Berg-Ahorn auch für den Menschen wichtig, denn so konnte man dem Mangel an Rübenzucker zumindest teilweise abhelfen. Bis zu 50 l zuckriger Saft konnte geerntet und dann zu Sirup eingedickt werden.
Der Berg-Ahorn gehört zu den wenigen Edelholzbäumen, die es in Mitteleuropa gibt. Das Holz hat eine sehr helle, nahezu weiße Färbung und ist auch deshalb als Möbelholz begehrt. Für die Instrumentenbauer gilt der Berg-Ahorn als unübertroffenes Klangholz. So wird von Geigenbauern behauptet, dass es ohne den Berg-Ahorn den Geigenklang, so wie wir ihn kennen, gar nicht gäbe.
Eine ganz besondere Geschichte erzählt man sich aus dem Griechenland zur Zeit des Odysseus: Das berühmte Trojanische Pferd soll aus Ahornholz gezimmert worden sein.
Infos zu alles Bäumen des Jahres in Neukirchen-Vluyn finden Sie unter https://www.neukirchen-vluyn.de/de/inhalt/baum-des-jahres-9244677/&nid1=28475 .
Bendschenweg
47506 Neukirchen-Vluyn
http://www.nv-endtecken.de/
Koordinaten um Berg-Ahorn - Baum des Jahres 2009 mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 6.560842
Breitengrad: 51.437565
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