Heute sind die Vorburg und Hauptburg und insbesondere der Palas, die Torhäuser, die Ringmauern und der Bergfried aus dem 13. und 14. Jahrhundert sowie verschiedene Wohn- und Arbeitsgebäude vom 16. bis 18. Jahrhundert erhalten. Ein berühmtes Ausstellungsstück ist die absichtlich mumifizierte „Schwarze Hand“. Einer Legende nach ließ Graf Dietrich von Isenberg-Limburg seinem Sohn diese Hand abschlagen, weil dieser seine Mutter geschlagen hatte. Tatsächlich handelt es sich um ein mittelalterliches oder frühneuzeitliches Leibzeichen (hier: eine Totenhand), das man z. B. Mordopfern zur Beweissicherung abtrennte. Abgeschlagene Hände waren aber auch Zeichen für einen Burgfrieden, der z. B. nach Fehden zwischen den Parteien geschlossen wurde. Solche Rechtsverträge sind auch für die Limburg im Spätmittelalter einige Male urkundlich belegt. Der Fundort der „Schwarzen Hand“, das alte Archiv des 1811 durch einen Blitzschlag zerstörten Turms, spricht für beide Thesen. Eine Radiokarbondatierung ergab, dass die Hand aus dem 16. Jahrhundert stammt. Ermittelt wurde das Jahr 1546 plus/minus 60 Jahre, eine genauere Datierung ist nicht möglich. Wissenschaftler fanden heraus, dass es sich um eine rechte Hand handelt, wahrscheinlich die eines erwachsenen Mannes. Alle Fingerendglieder fehlen, sowie ein Teil der Handwurzelknochen. Ein Rest Kordel am Daumen deutet nach Auffassung des Forschers auf eine ältere Etikettierung hin. Nicht gefunden haben die Wissenschaftler Hackhiebe, Schnitte, Krankheiten oder Geschwüre. Das weist eher darauf hin, dass es die Hand eines Opfers, nicht eines Täters ist.
Alter Schloßweg 30
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