Historische Grenzübergang Holzklauer Schlag

Jetzt als Inhaber eintragen
57258 Freudenberg, ()

Nassauische Grenzsicherung am “Kölschen Heck“ Eine umfangreiche Landhecke, auch als Landwehr oder Landfestung bezeichnet, umschloss etwa seit Mitte des 15. Jhs. bis Mitte des 17. Jhs. das Siegerland in weiten Teilen zum Schutz gegen feindliche Überfälle. Die Grenze zum kurkölnischen Herzogtum Westfalen (Kölsches Heck) wurde besonders stark befestigt. Hauptursache dafür war die Soester Fehde (1444-1449), in der die Stadt Soest ihre Freiheit gegen den Erzbischof von Köln behauptete. Insbesondere das böhmische Söldnerheer des Erzbischofs löste im Siegerland Angst vor Übergriffen, aber auch höchste Verteidigungsbereitschaft aus. Eine Verstärkung der Landwehr erfolgte nach 1568, dem Beginn des niederländischen Befreiungskrieges. Der Landesherr Johann der IV der Ältere, Graf zu Nassau, unterstützte seinen Bruder Wilhelm, Prinz zu Oranien im Kampf gegen die Spanier entscheidend. Damit wurde Nassau zum Gegner Spaniens. Die Landhecke bestand aus Wall, Graben und einer undurchdringlichen Hecke, dem sogenannten Gebück. Das Gebück wurde durch Anpflanzen von Bäumen (vorwiegend Hainbuchen) angelegt, deren Seitenzweige man nach unten bog (”bückte“), miteinander verflocht, in die Erde eingrub und wieder neu ausschlagen ließ. Zusätzlich wurden Dornengewächse, wie z.B. Brombeersträucher, in die Zwischenräume gepflanzt. An den Durchgängen durch die Landwehr standen verschließbare Schlagbäume – daher auch die Bezeichnung “Schlag“, die nicht nur den Schlagbaum selbst meinte, sondern auch den durch ihn gesicherten Durchgang. Dort, wo wichtige Straßen die Landhecke querten, wurden die Schläge durch Schanzen und zusätzliche Wälle und Gräben verstärkt. (Text: Heinz Fischbach) Die Schlagbäume waren immer mit Schlössern gesichert. Ein altes Schriftstück aus dem Jahre 1663 lässt den Schluss zu, dass am “Holzklauer Schlag” zwei oder auch vier Schlagbäume existierten. An diesen Schranken (Nachbau: Abb. 1) taten die “Bäumer” ihren Dienst, deren Nachfahren man noch heute antrifft. Rund 100 Mal findet sich der Name “Bäumer” im Freudenberger Telefonbuch. Vom Galgen zwischen Hünsborn und Oberholzklau Im 17. Jh. stand, wie vielerorts, auch in der Oberholzklauer Gemarkung beim Holzklauer Schlag ein Galgen. Er wurde am 25. Juni 1662 heimlich abgehauen, was natürlich viel Staub aufwirbelte. Alte Akten berichten, dass man an jenem Tag 12 Männern befohlen hatte in dem unsicheren Grenzstreifen zu patrouillieren. Vier Männer wurden die Straße an der Grenze entlang geschickt. Eine weitere Gruppe nahm den Weg über den Kamp auf Römershagen zu. Die erste Gruppe war auf dem Hinwege am Galgen vorbeigekommen und hatte festgestellt, dass der Pfosten angehauen war. Als sich die Männer nach 2 bis 3 Stunden dort wieder einfanden, mussten sie feststellen, dass der Galgen inzwischen abgehauen am Boden lag. Sofort wurden einige Männer losgeschickt, die den Hünsborner Schäfer zur Rede stellten, der sich in der Nähe befand. Auf die Frage “Worümb hastu dass Gericht niedergehauen?” sei der Schäfer “blödt unterm Gesicht” geworden. Nach vielem Hin- und Herreden sowie dem Vergleich seines Beilchens mit der Haustelle gab der Schäfer die Tat zu. (Text: Eike Otto Hammel) Führungen Eike Otto Hammel aus Oberholzklau bietet Führungen vom historischen Ortskern bis zum Holzklauer Schlag an, Tel. 02734 - 2979 Tipp Mehrmals im Jahr finden in Oberholzklau Backtage statt

Veröffentlicht von: Stadt Freudenberg

Adresse von Historische Grenzübergang Holzklauer Schlag

siehe Wegeskizze
57258 Freudenberg

http://www.freudenberg-wirkt.de/

Weitere Informationen zu Historische Grenzübergang Holzklauer Schlag

Koordinaten um Historische Grenzübergang Holzklauer Schlag mit dem Navigationssystem zu erreichen.

Längengrad: 7.92305
Breitengrad: 50.931969

0Gemerkt 0Empfehlungen 0Gefällt

Teile diesen Standort mit deinen Freunden

Neues von Historische Grenzübergang Holzklauer Schlag

Aktuell wurden leider noch keine Neuigkeiten von diesem Standort veröffentlicht.

Kommentare für Historische Grenzübergang Holzklauer Schlag



Zu diesem Spot wurde leider noch kein Kommentar von anderen User hinterlassen.

Interessantes in der Nähe
Gastronomie
Unterkünfte
Deutsches Raiffeisen-Museum
Grubenschmiede Besucherbergwerk Grube Bindweide
Besucherbergwerk Grube Bindweide
Barbaraturm
Sankt Anna Kapelle (Rote Kapelle) mit Hexenlinde in Friesenhagen
Tierpark Niederfischbach
Wasserschloss Crottorf bei Friesenhagen
Kath. Barockkirche St. Sebastianus Friesenhagen
Wildenburg bei Friesenhagen
Rochus-Kapelle auf dem Rollsberg bei Friesenhagen