Zur ev.-luth. Kirchengemeinde Oese gehören etwa 1.000 Mitglieder aus den Ortschaften Oese, Basdahl und Osterwede. Unsere St. Christophorus-Kirche aus dem 16. Jahrhundert ist ein wahres Schmuckstück, das Sie sich unbedingt einmal ansehen sollten. Denn von unserer kleinen Dorfkirche wird gesagt, sie sei die schönste im gesamten Elbe-Weser-Dreieck.Christophorus und Christopher
Trotz Kriegszeiten und Unwetter konnte unsere Kirche bis heute ihre ursprüngliche Form bewahren. Geweiht wurde sie in jüngster Zeit dem Heiligen Christophorus, dem Helfer der Bedrängten. Die Geschichte unserer Kirche ist eng mit ihrem Stifter Christopher von Issendorf verbunden. Dessen umfangreiches Besitztum versetzte ihn in die Lage, im Jahre 1575 in Oese eine Kirche erbauen zu lassen. Von Issendorf und seine Ehefrau wurden vor dem Altar beigesetzt, ihre Grabsteine sind bis heute erhalten.
Das Kirchengelände
Sie betreten und verlassen das Kirchengelände durch ein reetgedecktes Tor. Es wurde 1964 nach einer Zeichnung auf einem Grabstellenplan aus dem Jahr 1791 gestaltet. Die den Kirchhof umgebende Findlingsmauer existiert bereits seit Jahrhunderten. Auf dem Friedhof, der die Kirche umgibt, liegen der Malerpoet Otto Tetjus Tügel (1892 - 1973) sowie sein Sohn Tetjus Tügel jun. (1950 - 2018) begraben.
Besondere und historische Relikte
Die drei Zifferblätter der Turmuhr tragen anstelle von Zahlen Schriftzüge: Nach Süden "Zeit ist Gnade", nach Westen "Irrt Euch nicht" und nach Norden "Sein Tag kommt". Auf der Ostspitze des Firstes ist seit den 1960er Jahren eine Nachbildung des Symbols der Ökumene angebracht. In der Messingkugel liegt eine Kopie des Oeser Auswandererbuches aus dem 19. Jahrhundert. Neben dem Eingang steht an der Turmmauer ein Grabstein. Bis 1987 lag dieser Grabstein des Küsters Joh. Christ. Kröncke, gest. 1765, als Trittstein vor der Eingangstür. Erst bei der Pflasterung eines Zuwegs hob man ihn und entdeckte auf der Rückseite gut erhaltene Bibelsprüche. Im Mauerwerk über der Eingangstür erinnern die in Sandstein gehauenen Wappen an den Kirchenstifter und seine Ehefrau.
Die Ausstattung der Kirche
Den Innenraum der St. Christophorus-Kirche überspannt eine bunt bemalte Holzdecke. Sie zeigt in den Farben rot, grün und schwarz eine Vielzahl von Blumen und Früchten. An manchen Stellen finden sich auch Engelsköpfe - insgesamt zwölf. Sie erinnern an die Stämme Israels.
Der dreiteilige Flügelaltar trägt in der oberen linken Ecke die Jahreszahl 1597 und wurde wahrscheinlich von holländischen Künstlern angefertigt. Dargestellt wird in naivem Malstil der Sündenfall und die Vertreibung, die Austeilung des Abendmahls, die Taufe und die Auferstehung. Die entsprechenden Bibelstellen sind in Plattdeutsch abgefasst. Auf dem Altar liegt aufgeschlagen eine Dieckmannsche Bibel aus dem Jahre 1702 mit einer Widmung an Karl XII. Sie erinnert daran, dass auch Oese zu dieser Zeit schwedisch war.
An der Südwand der Kirche befindet sich die 1616 aus Holz gefertigte Kanzel. In zwei Reihen übereinander in je sechs Feldern sind die zwölf Apostel mit ihren symbolischen Geräten zu sehen. Über der Kanzel befindet sich der bunt verzierte und mit Schnitzereien versehene Schalldeckel. In der Mitte darunter schwebt als Symbol des Heiligen Geistes eine Taube. Auf der Brüstung der Kanzel steht eine schmiedeeiserne Sanduhr mit vier Gläsern, die Laufzeiten von 15, 20, 25 und 30 Minuten haben.
Neben der Kanzel hängt ein Kruzifix. Es ist das älteste Kunstwerk der St. Christophorus-Kirche. Nach der Überlieferung soll es im 14. oder 15. Jahrhundert angefertigt worden sein und früher als Vortragekreuz bei Prozessionen gedient haben.
Die Oeser Passion
Besondere Aufmerksamkeit verdienen die bleiverglasten Fenster der Oeser Kirche. Unter den reich verzierten und in leuchtenden Farben eingearbeiteten bunten Wappen stehen außer der Jahreszahl 1578 klein die Namen der Adeligen aus der Bremischen Ritterschaft verzeichnet, die für den Bau der Kirche interessiert werden konnten. Die kleinen, rautenförmigen Scheiben oben in der Spitze der sechs großen Fenster, auf denen in Szenen die Leidensgeschichte des Herrn Jesus Christus wiedergegeben wird, sind gewiss dem Glasmaler besonders in Auftrag gegeben worden. Sie sind als "Oeser Passion" bekannt und gelten inzwischen anerkannt als künstlerisch sehr wertvoll. Es wurde festgestellt, dass dem Glasmaler bei fünf Motiven Vorlagen von Lucas Cranach d.Ä. (1472 - 1553) aus Wittenberg als Muster gedient haben müssen.
Besuchen auch Sie unsere eindrucksvolle Kirche mit ihren wertvollen Schätzen!
Neu Oese
27432 Basdahl
+ 49 4766 / 343
http://www.kirche-oese.de/
Koordinaten um St. Christophorus-Kirche Oese mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 9.021824598312378
Breitengrad: 53.44536277715766
Teile diesen Standort mit deinen Freunden