Das Gebäude des ehemaligen Reichsgerichts wurde zwischen den Jahren 1888 und 1895 nach Entwürfen von Peter Dybwad und Ludwig Hoffmann errichtet und gehört zu den durch eine Kuppel charakterisierten Monumentalbauten des Wilhelminischen Kaiserreiches. Das Bauwerk verdankt seine noble Wirkung der Anwendung klassischer Architekturprinzipien bei gleichzeitiger Beschränkung in den bauplastischen Details, wobei die Zentralkuppel über der Halle dabei von der Figur der Wahrheit gekrönt wird. Hinter der Fassade des früheren Reichsgerichts fanden unter anderem 1907 der Hochverratsprozess gegen Karl Liebknecht sowie 1933 der sogenannte „Reichstagsbrandprozess“ statt, in dem der bulgarische Kommunist Georgi Dimitroff das Naziregime vor den Augen der Öffentlichkeit bloßstellte. Seit dem Jahr 2002 hat das Bundesverwaltungsgericht seinen Sitz in Leipzig. Als oberste Instanz der dreistufigen Verwaltungsgerichtsbarkeit der Bundesrepublik ist es zuständig für öffentlich-rechtliche Streitigkeiten. 2001 erfolgte bereits die Eröffnung des Pleißemühlgrabens vor dem Gebäude, dessen Uferrand nachts von leuchtenden Stelen optisch wirkungsvoll begleitet wird.
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04107 Leipzig
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