Bakelitmuseum

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58566 Kierspe, ()

Um Kierspe, Lüdenscheid und Schalksmühle herum entstand um 1930 das westliche Kunststoff-Verarbeitungszentrum. Die größte in Kierspe ansässige Firma, Dr. Deisting GmbH, wurde bekannt durch die Dickhäuter-Drehschalter und Steckdosen, die heute noch in vielen Kellern funktionieren. Seit 2003 werden mehrere tausend Exponate im Bakelit-Museum in einer Wechselausstellung präsentiert – einzigartig in Deutschland. Ausgestellt sind Produkte von der Anfangszeit bis ca. 1965. Von der Küchenmaschine bis zum Fahrradgriff, vom Lichtschalter zur Laterna Magica, vom Volksempfänger bis zum Aschenbecher und vom Fön bis zur Schreibmaschine kann man immer wieder interessante Dinge aus der frühen Zeit des Duroplastes entdecken. Umgekehrt ist auch Verwunderung festzustellen, z. B. über ein Telefon mit Drehwählscheibe und das im Handy-Zeitalter! Hier wird Industriegeschichte pur vermittelt und die Entwicklung Kierspes zum Standort der modernen Kunststoff-, Metall- und Elektroindustrie erklärt. Ein Besuch lohnt sich! Das Bakelitmuseum in Kierspe hat sich dem ersten, industriell hergestellten, Kunststoff der Welt verschrieben. Sein Erfinder ist der im belgischen Gent geborene Dr. Leo Hendrik Baekeland. Nach einer Studienreise 1889 in die USA siedelte er sich in Yonkers an. Zunächst erfand er das Veloxpapier, welches man beim Photografieren benötigte. Diese Erfindung konnte er unerwartet für 1 Mio. $ an Eastman Kodak verkaufen. Mit diesem Geld konnte der studierte Chemiker Naekeland zwischen 1905 und 1907 entwickelte der Chemiker das aus Phenol und Formaldehyde bestehende Material Bakelite und meldete es im selben Jahr zum Patent an. Die Bakelite-Marke ist noch heute eine der stärksten im Kunststoffbereich und genießt weltweit einen ikonischen Status. Das duroplastische Material zeichnet sich durch gute Formstabilität, Hitzebeständigkeit und hervorragende Isoliereigenschaften aus und wurde als der Stoff der tausend Dinge bezeichnet. Er ersetzte Schellack und Porzellan und revolutionierte damit die Alltagskultur. In Deutschland erwarben die Rüttgerswerke eine Lizenz und gründeten 1910 zusammen mit Baekeland die Bakelite GmbH mit der industriellen Fertigung von Phenolharzen in Erkner bei Berlin. Der bei den Rüttgerswerken anfallende giftige Abfallstoff Phenol konnte so direkt verwertet werden. Als der Standort nach dem Zweiten Weltkrieg in die sowjetische Besatzungszone fiel, gelang der Neustart im Jahr 1948 zunächst in München, bevor die Bakelite Gesellschaft mbH zwei Jahre später nach Letmathe zog. Im Sauerland und besonders in der Region Kierspe, Lüdenscheid und Schalksmühle entstand bereits in den 1930er-Jahren ein Kompetenzzentrum der Metall- und Elektroindustrie. Allein in Kierspe gab es 36 Betriebe mit mehr als 450 Kunststoffpressen. Der Kiersper Fabrikant Carl-Heinz Vollmann sammelte viele interessante Bakelit-Erzeugnisse und stiftete sie dem Heimatverein Kierspe e.V. Hiermit war der Grundstein für das im Jahre 2003 in Kierspe eröffnete Bakelitmuseum gelegt – einzigartig in Deutschland. Ob Küchenmaschine, Fahrradgriff, Aschenbecher oder Fön: Im Kiersper Bakelitmuseum sind immer wieder interessante Dinge zu entdecken. Das Bakelit-Museum ist eine der Sehenswürdigkeiten bei WasserEisenLand - Industriekultur Südwestfalen Sonderführungen auf Anfrage Heimatverein Kierspe www.kierspe.de/heimatverein Tipp: Bei einem Kiersper Lauschpunkt, unweit des Bekelitmuseums, erfährt man per QR-Code spannende Informationen rund um dieses historische Gebäude. Mehr dazu findet man unter dem Eintrag "Kiersper Lauschpunkte". Textquelle © WasserEisenLand   Alle Angaben ohne Gewähr!

Veröffentlicht von: Sauerland-Tourismus e.V.

Adresse von Bakelitmuseum

Friedrich-Ebert-Straße 380
58566 Kierspe
02359/661-140
http://www.kierspe.de/de/freizeit/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten.php

Weitere Informationen zu Bakelitmuseum

Koordinaten um Bakelitmuseum mit dem Navigationssystem zu erreichen.

Längengrad: 7.58658
Breitengrad: 51.13833

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