Die Bergbautradition in Eiserfeld reicht bis in die La-Tène-Zeit zurück, eine dauerhafte Besiedlung des Ortes wird ab dem 9. bis 11. Jh. angenommen. Auf zwei Etagen werden im Eiserfelder Heimathaus Fotos und Ausstellungsstücke zur Geschichte von Bergbau, Eisenindustrie und Landwirtschaft präsentiert. Im Kellergewölbe ist zudem eine umfangreiche Mineraliensammlung untergebracht.
Im Jahre 1292 belehnte der Adelige Eckhard von Helfenberg, dessen Burg auf einem Hügel außerhalb des Dorfes lag, einen Siegener Bürger mit seinem Zehnten in Ysernvelde. 50 Jahre später gehen andere, in Ysrinvelde gelegene Güter in den Besitz des Grafen zu Nassau über. Im Jahre 1463 wird in einem nassauischen Renteiverzeichnis erstmals eine Eisenhütte zu Isernfelde erwähnt, zwei Jahre darauf werden durch den Bergmeister zu Siegen Kirßbaum, Graenbach und Isenzechen als Erzgruben der Nassauer genannt.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gilt die Eisenzeche als die Königin der Siegenschen Eisensteingruben. Um Eiserfeld wurden zahlreiche weitere Gruben ausgebeutet, neben die Eiserfelder Hütte trat zu Beginn des 17. Jahrhunderts eine Kupferhütte. Seit dem 16. Jahrhundert war ein stetiger Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen, der allerdings durch Seuchenkrankheiten wie die Pest und durch den Dreißigjährigen Krieg beeinträchtigt wurde. 1563 wurden 192 Einwohner gezählt, im 17. Jahrhundert stagniert die Einwohnerzahl zwischen 300 und 400. Um 1800 wurden 500 Einwohner gezählt, es folgte eine erst allmähliche und dann rapide Bevölkerungszunahme infolge der Industrialisierung. Die Einwohnerzahl erreichte um 1860 die Tausendermarke, verdoppelte sich bis 1871 auf über 1.900 und stieg nochmals bis 1905 auf über 5.000 Menschen. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verlangsamte sich das Bevölkerungswachstum, Bergbau und Eisenindustrie behaupteten trotz starker konjunktureller Schwankungen ihren hohen Stellenwert.
Das Ende des Bergbaus in Eiserfeld setzte im Anschluss an die erste Phase des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Die traditionsreiche Grube Eisenzecher Zug wurde 1953 auf Eiserfelder Gebiet weitgehend geschlossen. Der Strukturwandel in der Eisen- und Stahlindustrie setzte 20 Jahre später ein. 1972 erfolgte auf der jahrhundertealten Eiserfelder Hütte der letzte Hochofenabstich. Auf dem alten Industriegelände siedelten sich in den folgenden Jahrzehnten neue Betriebe der weiterverarbeitenden Industrie an.
Öffnungszeiten: Von Februar bis November jeden 2. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr sowie für Gruppen und Schulklassen nach Vereinbarung. Eintritt frei, Spenden erwünscht.
Kontakt: Eiserfelder Heimatverein, Herr Armin SahmTel. 0271/355239
Text und Foto: Dieter Pfau, in Museen und Heimatstuben Siegerland-Wittgenstein
Lindenstraße 7
57080 Siegen
+49 271 355239
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Längengrad: 7.98794
Breitengrad: 50.83403
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