Seine Geschichte geht bis auf das Jahr siebzehnhundertelf zurück, wo die Stadt noch Residenzstadt des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg war. Damals wurde das Gericht als Herzogliches Hofgericht gegründet und hatte die Aufgabe, Rechtsstreitigkeiten zwischen den Adeligen zu schlichten.
Mit der Gründung wurden im Jahr siebzehnhundertsieben Weipart Ludwig von Fabrice zum ersten Präsidenten des neuen Gerichts ernannt. Der kurhannoverscher Diplomat und Staatsmann wurde vom damaligen Direktor der Justizkanzlei Celle, Paul von Püchler persönlich beauftragt.
Fortan besaß das höchste Rechtsprechungsorgan des Landes siebzehnhundertelf seinen Sitz in Celle – das Ober- Appellationsgericht. Nach der Eingliederung des Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg in das Königreich Westphalen im September achtzehnhundertzehn wurde das Ober- Appellationsgericht in den Appellationshof Celle umgewandelt, dessen Vorsitzender Friedrich Karl von Strombeck war. Nach dem Zusammenbruch des Königreichs Westphalen achtzehnhundertdreizehn wurde das Ober-Appellationsgericht wieder hergestellt.
Dreiundfünfzig Jahre später wurde das Gericht nach dem verlorenen Krieg des Bündnispartners Österreichs in das Appellationsgericht Celle des preußischen Staates umgewandelt.
Im Rahmen der Reichsjustizgesetze erhielt das Gericht 1879 den Rang eines Oberlandesgerichts. Diese Stellung behielt das Gericht auch während der Weimarer Republik und nach der nationalsozialistischen Machtergreifung neunzehnhundertdreiunddreißig bei.
Bereits seit 1857 war das Celler Gericht höchste Instanz der ordentlichen Gerichtsbarkeit für das Land Lippe, das über kein eigenes Oberlandesgericht beziehungsweise Appellationsgericht verfügte. Durch einen lippisch-preußischen Staatsvertrag vom vierten Januar achtzehnhundertneunundsiebzig wurde diese Bindung erneuert und gleichzeitig das Gericht in Detmold zum Landgericht Detmold erhoben. Das preußische Oberlandesgericht Celle fungierte bis neunzehnhundertvierundvierzig als Oberlandesgericht für Lippe. Bereits während des Zweiten Weltkrieges war der Gerichtsbezirk des Oberlandesgerichts Celle zu Gunsten der Oberlandesgerichtsbezirke Oldenburg und Hamm verkleinert worden. Neunzehnhundertachtundneunzig. 1998 ging auch der Bezirk des Landgerichtes Göttingen in den Zuständigkeitsbereich des Oberlandesgerichts Braunschweig über. Gleichwohl blieb Celle der größte der niedersächsischen Oberlandesgerichtsbezirke.
Im Oktober zweitausendelf wurde das dreihundertjährige Bestehen des Gerichts mit einem Festakt mit dem niedersächsischen Justizminister Bernd Busemann gefeiert. Als erste Frau hatte Helga Oltrogge von neunzehnhundertneunundachtzig bis zweitausendsechs das Präsidentenamt am Oberlandesgericht.
Koordinaten um Oberlandesgericht mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 10.0791996717453
Breitengrad: 52.6249976343114
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