Man sieht dem „Spörener Berg“ an, dass er einst von Menschenhand geformt worden sein muss. Zu gleichmäßig ist der Hügel, der sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Dorfkirche erhebt. Anders als früher angenommen, geht die Wissenschaft heute nicht mehr davon aus, dass es sich bei der auffälligen Bodenformation um ein vorzeitliches Hügelgrab handelt. Ausmaß und innerer Aufbau des Hügels sowie die Lage im slawischen Grenzgebiet legen nahe, dass es sich um eine Erdkegelburg des 11. oder 12. Jahrhunderts, eine sogenannte Motte gehandelt hat.
Erstmals erwähnt wurde der Ort 1140 im Zusammenhang mit einem „Bertholdus de Spurne“. Die Familie von Spören tritt in den Urkunden des 12. Jahrhunderts mehrfach als Zeuge Markgraf Dietrichs II. auf und zählte somit wohl zu den Ministerialen der Wettiner. 1209 bezeugte Eike von Repgow, der Verfasser des Sachsenspiegels, während einer markgräflichen Versammlung auf der Gerichtsstätte Mettine beim heutigen Quetzdölsdorf die Schenkung der Burg durch die Herren von Spören an das Kloster Nienburg.
Die romanische Dorfkirche ist um 1170 im Bereich der einstigen Vorburg entstanden. Erbaut aus Porphyrbruchstein mit einem mächtigen Westquerturm versehen, zählt sie zu den besterhaltenen der Region. Mehrfach umgebaut blieb der mittelalterliche Grundriss mit Kirchenschiff, Chor und Apsis bis heute erhalten. Eindrucksvoll ist der romanische Triumphbogen, der den Übergang vom Schiff zum Chor markiert.
Besonders schön ist der spätgotische Flügelaltar von 1489, der dem Leipziger Meister Heinrich Beyer zugeschrieben wird. Das aufwendige Schnitzwerk zeigt im zentralen Teil die Bekrönung Mariens. Aus späterer Zeit stammen die Empore und die Orgel. Das mit 16 Registern ausgestattete Instrument wurde 1904 von der Zörbiger Orgelbaumanufaktur Wilhelm Rühlmann erbaut.
Mausoleum
Die Erbbegräbnisstätte ließen die Rittergutsbesitzer Jordan um 1914 auf dem Spörener Friedhof errichten. Auffällig ist die Kombination aus rechteckigem Baukörper und zentralem Rundbau. Über dem Portal ist ein Relief mit verschiedenen Figuren angebracht, über deren Bedeutung bis heute viel spekuliert wird. Als Architekt gilt Heinrich Straumer. Der Chemnitzer war ab 1903 in Berlin tätig. Zu seinen bekanntesten Arbeiten dort zählen der Funkturm sowie das Deutschland- und das Amerikahaus.
Heimatstube
1996 eröffnete der Heimatverein „Strengbachaue Spören-Prussendorf“ in der ehemaligen Dorfschule ein kleines Museum. Viele Exponate illustrieren den früheren Alltag der Landbevölkerung. Historische Fotografien, Zeichnungen und Karten sowie einige archäologische Fundstücke ergänzen die Sammlung. Im Außenbereich sind verschiedene landwirtschaftliche Großgeräte zu sehen.
Infos:
Seite der Stadt Zörbig: www.stadt-zoerbig.de/de/ortsteile/ortschaft-spoeren-20001278.html
Heimatverein „Strengbachaue Spören-Prussendorf“ und Heimatstube: www.heimatverein-spoeren.de
Koordinaten um Dorfkirche in Spören mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 12.121171
Breitengrad: 51.602146
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