Der wettinische Ministerialensitz der Familie von Altfill in Quetz wurde 1232 erstmals erwähnt. 1931 schloss sich Quetz mit dem benachbarten Dölsdorf zusammen. Die Siedlungsgeschichte um den beschaulichen Ort geht weit zurück.
Quetzdölsdorf und die Mettine
So wurden seit dem 19. Jahrhundert mehrere steinzeitliche Gräber und eines der größten germanischen Fürstengräber römischer Zeit in diesem Teil Deutschlands gefunden. Einer der jüngsten Funde war das jungsteinzeitliche Siedlungsgrab einer Frau mit Kind auf einem Privatgrundstück in der Spörener Straße.
Das reich mit römischen Importwaren ausgestattete hermundurische Fürstengrab stammt hingegen aus dem späten 1. Jahrhundert und wurde 1982 bei Bauarbeiten am Sportplatz gefunden. Wie die anderen Funde sind auch die Stücke aus diesem Grab heute im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle zu sehen.
Von der stattlichen spätromanischen Dorfkirche sind nur noch Ruinen des Chorraumes sowie zwei Glocken aus dem 16. und 18. Jahrhundert erhalten. Wegen Einsturzgefahr wurde das Gotteshaus 1988 gesprengt. Erhalten blieben Schloss und Park Quetz. Die Anlage entstand ab 1788 auf Geheiß der Familie von Graevenitz, in deren Besitz sich das Rittergut seit 1779 befand. Zuvor befand sich dort die Quetzer Burganlage, die wahrscheinlich auf einer älteren slawischen Burg errichtet wurde.
Der markante Porphyrrücken, auf dem sich einst die Gerichtsstätte Mettine befand, ist heute ein Naturdenkmal. An seinen Rändern finden sich alte Steinbrüche, sein Rücken ist romantisch wild und dient einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren als Lebensraum. Bereits 1897 wurden auf dem Quetzer Berg die Reste eines steinzeitlichen Megalithgrabes gefunden und abgetragen. Die Gerichtsstätte Mettine bestand in wettinischer Zeit, den Vorsitz führten ab 1156 die wettinischen Grafen von Brehna. Später nutzten die meißnischen Markgrafen den Ort für ihre Landding genannten Gerichtsverfahren. Für 1209 ist die Anwesenheit Eike von Repgows belegt. Der Verfasser des Sachsenspiegels war einer der 14 Beisitzer eines Rechtsaktes, in dem es um die Schenkung der Burg Spören an das Kloster Nienburg ging.
Im historischen Pfarrhof von 1889 und der zugehörigen Scheune aus dem 18. Jahrhundert hat der Verein Land.Leben.Kunst.Werk.e.V. seinen Sitz. Dort gibt es auch Gästezimmer sowie einen kleinen Hofladen und ein Sonntags-Café.
Schloss und Park Quetzdölsdorf
Mit elf Fensterfeldern sowie einem dreiachsigen Mittelrisalit auf der Hofseite ähnelt Schloss Quetz den Anlagen in Mosigkau und Oranienbaum im Dessau-Wörlitzer Gartenreich, die kurz zuvor entstanden waren. Die bis heute in Teilen erhaltene Innenarchitektur stammt vom bedeutenden Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorf. Umgeben ist es vom historischen Landschaftspark am Strengbach, der mit seinem alten Baumbestand und dem Dorfteich zum Entdecken einlädt.
Koordinaten um Quetzdölsdorf mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 12.146998
Breitengrad: 51.58583
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