Im Gegensatz zu den übrigen vergleichbaren Bauten der Wallonie ragt der Glockenturm von Gembloux über die Stadt empor, nicht mitten in einem offenen Raum, sondern eher in einem Geflecht mit vielen Gassen, aus denen der Gipfel eines Campaniles herausragt. Seine Geschichte ist eng verbunden mit der der Benediktinerabtei, die im 10. Jahrhundert von Guibert gegründet wurde. Der massive viereckige Turm mit Außenseiten aus Back- und Blaustein brannte mehrfach im 12. und im 17. Jahrhundert nieder; er ist als einziger Teil der Kirche Saint-Sauveur (Heiliger Erlöser) erhalten. Mitte des 18. Jahrhunderts bekommt die Abtei ein neues Bauprogramm des neoklassizistischen Architekten Laurent-Benoît Dewez, das u.a. den Bau einer nahe gelegenen Abteikirche vorsieht. Schließlich wird die Kirche Saint-Sauveur am Anfang des 19. Jahrhunderts bis auf den Turm mit den Gemeindeglocken zerstört. Dieser Turm weist heute noch auf seiner Ostfassade Spuren des Abbaus auf. Die heutige Dachkonstruktion ist das Ergebnis einer Restaurierung aus dem Jahr 1906, die nach einem erneuten Brand notwendig geworden war; sie hat nun die Form eines hohen Schieferdachs, das einen achteckigen Teilabschnitt mit Schalllöchern aufweist, gekrönt von einer nach unten offenen Zwiebelhaube und einer Wetterfahne, welche die drei Schlüssel des Stadtwappens darstellt.
Unter Denkmalschutz (13. Januar 1977)
In die Liste des außergewöhnlichen Kulturerbes der Wallonie aufgenommen
In die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen (2005)
Koordinaten um Der Glockenturm von Gembloux mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 4.6917955
Breitengrad: 50.5606584
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