Das Bauwerk wird “Au Blanc Levrie” oder “Levrier” genannt, aus dem Grunde, weil auf einem Schild zweifach ein Windhund zu sehen ist. Es zeichnet sich durch eine Fassade aus, die in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Blaustein erbaut wurde, während einer Epoche, in der Stein für den Bau militärischer Anlagen, ziviler oder religiöser Bauwerke sowie für wenige wohlhabende Familien reserviert war. Das Haus entstand für eine Familie von Handelskaufleuten für Luxusprodukte. Es verfügt nach wie vor über eine gotische Struktur und Dekoration, in der einige Elemente aus dem 16. Jahrhundert hervorstechen: Kugelförmiger Bau, ein Collier des Goldenen Vlies, etc.. Die Fassade hingegen hat ihren originalen Charakter nicht ganz erhalten können. Das Dach und der Dachstuhl scheinen in der Tat aus dem 18. Jahrhundert zu stammen und ersetzen zweifellos einen Giebel zur Straßenseite. Der Umbau des Gebäudes zu einem Geschäftshaus im 19. Jahrhundert hatte weitere wichtige Änderungen zur Folge vor allem im Erdgeschoss. Ein Modernisierungsvorhaben in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ermöglichte es dennoch, die erhalten gebliebenen architektonischen Details zu analysieren und so die fehlenden Teile zu rekonstruieren. Diese Arbeiten stellten sich in den oberen Bereichen des Hauses als recht unkompliziert heraus, jedoch wesentlich schwieriger im Erdgeschoss, das ja schon grundlegend verändert worden war. Man entschied nach einem vereinfachten Schema die fehlenden Teile in Beziehung zu den original erhaltenen zu integrieren, um ein harmonisches Ganzes zu konzipieren, die bereits bestehenden, teils zeitgenössischen Elemente aber in ihrer Individualität zu betonen. Diese 1981 begonnenen Arbeiten wurden wegen ihres ganzheitlichen Ansatzes ausgezeichnet.
Unter Denkmalschutz (29. Mai 1952)
In die Liste des außergewöhnlichen Kulturerbes der Wallonie aufgenommen
Koordinaten um L’immeuble dit « Au blanc Levrier » mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 3.9519707
Breitengrad: 50.4545706
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