Die Entstehung der Burg von Boussu kann auf das Ende des 10. Jahrhunderts datiert werden, als eine Belagerung durch Otto II. an diesem Standort eine Festung vermuten lässt. Sie wird im 15. Jahrhundert zerstört. Ihre Mauerreste werden dann für den Bau eines Schlosses im 16. Jahrhundert verwendet, als der Lehnsherr von Boussu dem Architekten Marias von Ungarn, Jacques du Broeucq, den Auftrag zum Bau einer Prestigeresidenz im Renaissance-Stil erteilt, die ihre Zeit stark prägen sollte.
Das Schloss ist uns bekannt aus Beschreibungen des 16. und des 17. Jahrhunderts, aus Gouache-Arbeiten von Adrien de Montigny an der Wende jener beiden Jahrhunderte, sowie aus den Ausgrabungen, die seit 1991 erfolgten. Ein Bauplan aus dem Ende des 17. Jahrhunderts zeigt Details eines von Wassergräben umgebenen Bauwerks mit vorgelagertem Eingangsportal, das zwei Türme und eine Zugbrücke aufwies. Über die Zugbrücke gelangte man zu einer Viereckanlage mit fast 100 Metern Seitenlänge, vorwiegend aus Backstein um einen Ehrenhof angelegt, während für die unteren Teile, die Trag- und Strukturelemente, Steine verwendet wurden. An den Außenseiten betonen viereckige Türme die Ecken, während im Südosten ein U-förmiges Gebäude angeklammert ist. Von der Gesamtanlage blieb nur das Portal mit den Türmen mit seinem Renaissance-Dekor erhalten: Teile des Bauwerks verschwanden im Jahre 1702 und es blieb quasi verlassen, bis es Anfang des 19. Jahrhunderts ganz abgerissen wurde. Es wurde dann in eine neue Wohnstätte integriert, die 1944 zerstört wurde, mit Ausnahme ihrer bemerkenswerten neugotischen Kapelle vom Ende des 19. Jahrhunderts.
Unter Denkmalschutz (20. Juni 1988)
In die Liste des außergewöhnlichen Kulturerbes der Wallonie aufgenommen.
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Längengrad: 3.7968999
Breitengrad: 50.4379546
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