Villa Iltenburg (Grüne Villa) bei Themar

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98660 Themar, ()

Vor mehr als 50 Jahren hatte man vom Talgrund der Werra einen eindrucksvollen Ausblick auf die im Sonnenlicht hell leuchtende Abrisswand des Eingefallenen Berges. Auf der davor liegenden mächtigen Schutthalde, die von Bergstürzen herrührte, standen zwei prächtige Villen, die wegen ihrer farbigen Dachziegel die Grüne Villa – die Villa Iltenburg und die Rote Villa - auch Villa Bennewitz oder Waldschlösschen (heute Wohnhaus), genannt wurden. Im Auftrag von Ernst Schwarz wurden sie in den Jahren 1902/03 vom Themarer Baumeister Hermann Räder erbaut. Ernst Schwarz wurde 1858 in Themar geboren und seine Jugend verlebte er in Ernstthal bei Lauscha. In Coburg erlernte er das Buchbinderhandwerk und nach seiner Lehre zog es ihn nach Berlin. Mit unermüdlichem Fleiß schaffte er den Aufstieg zu einem Lederwarenhersteller. Als Erfinder einer hufeisenförmigen Geldtasche, die weltweit bekannt wurde, schaffte er es zu einem beträchtlichen Vermögen. Viele hochgestellte Persönlichkeiten und Künstler Berlins gingen bei ihm ein und aus und 1906 konnte er sein 25-jähriges Firmenjubiläum feiern. Seine angeschlagene Gesundheit und die Sehnsucht nach seiner Heimat erweckten in ihm den Entschluss, am Eingefallen Berg, dort wo er in seiner Kindheit oft herumstreifte, die Villa „Iltenburg“ zu bauen, um sich dort vom Alltagstress der Großstadt zu erholen. 1911 ließ er die Straße zur Iltenburg ausbauen, die seinen später seinen Namen trug. Ein Stein an der Zufahrt an der Oberen Mühle erinnert heute noch daran. Früher trug er einmal eine Bronzetafel mit seinem Wahlspruch: „Von allen Bergen hier im Werratal, war stets der Iltenberg mein Ideal, drum baute ich an seiner Felsenwand, ein friedlich Heim, die Iltenburg genannt.“ 1934 erwarb die Stadt die Villa von seinen Erben und baute sie zu einem Kurhaus mit Gaststätte um. Von Einheimischen und Fremden gerne besucht und von Scheinwerfern beleuchtet wurde sie als ein Märchenschloss bestaunt und bewundert. Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde sie ein Arbeitsdienstlager für die Arbeitsmaiden. Seitdem ging von der ehemals wertvollen Ausstattung vieles verloren. Am 7. April 1945 beschossen die anrückenden Amerikaner beide Villen und beschädigten sie erheblich. Die Rote Villa wurde vereinfacht wieder aufgebaut, doch das Schicksal der Grünen Villa war besiegelt. Am Mauerwerk waren große Schäden zu verzeichnen und ein spezielles Gutachten stellte zudem fest, dass der Untergrund der Villa sehr labil sei, so dass sich ein Wiederaufbau nicht lohne. Anderseits vermuteten die Einheimischen, dass das Bauwerk eines „Kapitalisten“ den neuen Machthabern ein Dorn in Auge gewesen sei. Im Jahre 1951 wurde sie abgerissen. Nur alte Fotos und einige Reste erinnern noch an sie.

Adresse von Villa Iltenburg (Grüne Villa) bei Themar


98660 Themar
+49 36873 69732
https://themar.de/

Weitere Informationen zu Villa Iltenburg (Grüne Villa) bei Themar

Koordinaten um Villa Iltenburg (Grüne Villa) bei Themar mit dem Navigationssystem zu erreichen.

Längengrad: 10.621352588353984
Breitengrad: 50.491888106134475

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