Betonstele des Künstlers Eckhard Mater

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99831 Amt Creuzburg OT Mihla, ()

Am Grauen Schloss in Mihla stößt der aufmerksame Besucher auf ein Denkmal: Eine Betonstele des viel zu früh verstorbenen Mihlaer Künstlers Eckhard Mater, die an „historischer Stelle“ im Jahre 1979 entstanden ist. Als Auftragswerk der Gemeinde setzt sich Mater in verschiedenen Szenen mit einem Ereignis aus der Geschichte des Ortes auseinander, dem Sturm auf das Graue Schloss als Sitz der Ritterfamilie von Harstall im März des Jahres 1848. Die damalige Revolution, von Frankreich ausgehend, hatte auch Thüringen erreicht. Mitte März kam es in Mihla zu ersten Unruhen, die sich gegen die Abgaben und Feudallasten richteten, die die Familie von Harstall erhob. Auf dem Anger fand schließlich eine Volksversammlung statt und von dort ging der Ruf aus, den Harstalls die Abgaben aufzukündigen. Die Glocken im nahen Glockenhaus wurden geläutet und einige Hundert Mihlaer drangen in das Graue Schloss ein, zwangen den gerade aus Eisenach eintreffenden Herren von Harstall, am Richtertisch auf dem Anger schriftlich den Verzicht auf jegliche Forderungen zu unterschreiben. Ein großer und zu leicht errungener Erfolg, denn zwei Tage später war Militär im Ort und zerschlug alle Hoffnungen auf Besserung. Alles blieb beim Alten und etliche Mihlaer wurden verhaftet. Diese Ereignisse hat Eckhard Mater gestalterisch empfunden und dem Traditionsverständnis der damaligen DDR entsprechend in Beton gearbeitet. So sehen wir die (übertriebene) Macht der Herren von Harstall vor dem Grauen Schloss mit Hunden und Soldaten, ihr gegenüber stehen die schutzlos, daher nackt, gestalteten Bauern, ihre Forderungen vorbringend. Ein kräftiger Mihlaer läutet die Sturmglocke und bringt damit Schwung in den Gang der Dinge. Während hier der Ausgang des Aufstandes offen ist, vielleicht so verstanden werden sollte, dass in unserer Zeit eine Erfüllung der Forderungen der Mihlaer Bauern von 1848 erfolgte, war der tatsächliche Ausgang der Ereignisse 1848 wesentlich eindeutiger. Auch wenn diese Sicht auf Tradition heute nicht mehr gegeben ist und überspitzt anmutet, bleibt die künstlerische Umsetzung bis heute interessant. Auch aus diesem Grund wurde das Umfeld des Denkmals im Jahr 2011 durch die Gemeinde erhalten und saniert. Es erinnert an ein wichtiges Kapitel der Mihlaer Geschichte

Adresse von Betonstele des Künstlers Eckhard Mater

Schlossallee 4
99831 Amt Creuzburg OT Mihla
+49 36924 47428
https://amt-creuzburg.de/

Weitere Informationen zu Betonstele des Künstlers Eckhard Mater

Koordinaten um Betonstele des Künstlers Eckhard Mater mit dem Navigationssystem zu erreichen.

Längengrad: 10.33157
Breitengrad: 51.07821

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