Der
Pulverturm wurde um das Jahr 1455 als runder Wachturm aus nicht regelmäßigen Steinen erbaut. Die genaue Bauzeit ist nicht bekannt. Er ist jedoch eindeutig älter als die Stadtmauer.
Im Kupferstich der Stadtansicht von Matthäus Merian d. Ä. (1593–1650) ist der Pulverturm als Rundturm mit kegelförmiger Bedachung dargestellt. Anhand der erkennbaren Tür- und Fensteröffnungen auf dem Kupferstich kann man von einem drei- bis vierstöckigen Bau ausgehen. Eine Postkarte aus dem 20. Jahrhundert zeigt noch den Rest eines Zinnenkranzes. Der hochliegende Zugang und der Innenausbau lassen darauf schließen, dass der Turm als Wachturm zur Verteidigungsanlage der Stadt gehörte. Der Überlieferung nach wurde der Turm im Mittelalter als Lager für Schießpulver genutzt. Vom Pulverturm aus verlief die Stadtmauer in Richtung Westen zur Fronfeste.
Aus Akten des ehemaligen Kreisamtes Tennstedt geht hervor, dass der Turm in den Jahren 1734 bis 1736 zum Gefängnisturm umgebaut wurde. Die am Fuß angebrachte Tür mit steinernem Türrahmen lässt darauf schließen. Anfang der 90er-Jahre des 20. Jahrhunderts wurde der Turm saniert und für einige Jahre als Spielzeugmuseum genutzt. Im Zuge der Sanierung wurde eine Treppe angebaut, die als Zugang zu den oberen Stockwerken dient.
Der Turm ist ca. 13,00 m hoch und hat am Fuß einen Gesamtdurchmesser von 6,50 m. Der Durchmesser der Turmkrone beträgt ca. 6,00 m. Der Pulverturm hat zwei Innenstockwerke und eine Aussichtsplattform. Von hier geht der Blick weit nach Norden, Osten und Süden. Der Blick nach Westen wird derzeit durch Baumkronen stark eingeschränkt.
Nach einer gründlichen Sanierung (2020–2021) wurde der Turm wieder der Öffentlichkeit übergeben und beherbergt eine kleine Ausstellung zum Bauern- und Dreißigjährigen Krieg.
https://www.stadtbadtennstedt.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=64293
Koordinaten um Pulverturm Bad Tennstedt mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 10.835339
Breitengrad: 51.152100
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