Eines der bedeutendsten Wahrzeichen Westthüringens ist die Liboriuskapelle an der historischen Werrabrücke bei Creuzburg. Der Bau der ersten Brückenkapelle wurde 1223 von Landgraf Ludwig IV. in Auftrag gegeben. Sie sollte den himmlischen Schutz der Brücke und der Reisenden gewährleisten. 1498 wurde schließlich der Bau der heutigen Kapelle durch die Priorin des Creuzburger St. Jakob-Klosters, Jutta von Hundelshausen, und dem Amtsmann der Creuzburg, Georg Burggraf von Kirchberg, in die Wege geleitet. Die dem Heiligen Liborius geweihte Kapelle wurde schnell zu einem beliebten Wallfahrtsort. 1520 stattete Kunrad Strebel von Rotenburg das Innere der Kuppel mit wertvollen Fresken über die Lebensgeschichte der Heiligen Elisabeth und Jesus Christus aus, welche heute wieder freigelegt werden.
Am 1. September 1523 verkündete der Kartäusermönch Albert von Kempten vor großer Menschenmenge die lutherische Lehre, viele Creuzburger wechselten daraufhin zum evangelischen Glaubensbekenntnis über.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kapelle mehrfach renoviert und erneuert. Leider nahmen die Werrabrücke und die Kapelle schweren Schaden, als am 1. April 1945 Creuzburg von amerikanischen Truppen eingenommen wurde. In den folgenden Jahren konnten zwar die meisten Schäden beseitigt werden, doch vor allem durch den steigenden Salzgehalt der Werra und die Zunahme des Schwerlastverkehrs sind ständige Ausbesserungsarbeiten nötig, um die Kapelle zu erhalten. Die Grenzschließung während der innerdeutschen Teilung machte die Kapelle bis Mitte der 1970er-Jahre unerreichbar. Heute kümmert sich die Kirchgemeinde Creuzburg um das Gebäude.
https://www.liboriuskapelle.de/
Koordinaten um Liboriuskapelle mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 10.252441
Breitengrad: 51.049322
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