Weithin sichtbar erhebt sich im Eberswalder Familiengarten ein Montagekran, der liebevoll „Eber“ genannt wird. Er entstand 1954 und diente zur Vormontage anderer Krane. Von seiner Aussichtsplattform aus eröffnet sich ein weiter Blick auf historische Industriebauten, wie das angrenzende Gelände der ehemaligen Ardelt-Werke, die die Industriegeschichte Eberswaldes maßgeblich mitprägten. Er kann bei einem Besuch im Familiengarten besichtigt werden.
Bereits 1904 gründete er mit seinen technisch hervorragend ausgebildeten Söhnen die Robert Ardelt & Söhne Maschinenfabrik in der Eisenbahnstraße 38. Die Produktion auf dem Gelände an der Heegermühlerstraße begann 1911. Dank der hohen fachlichen Kompetenz und des Geschäftssinns der Ardelts gewann das Unternehmen rasch Kunden in der ganzen Welt. Produziert wurden Gießereimaschinen, Getriebe für Eisenbahnen und Lastkraftwagen sowie Saugzug- und Entstaubungsanlagen, daneben Krane aller Formen und Größen. 1932 meldeten die Ardeltwerke ein Patent für das Doppellenkerwippsystem bei Drehkranen an, mit dem die Kranlast nahezu waagerecht bewegt werden konnte.
Während beider Weltkriege produzierten die Ardelt-Werke im großen Stil Rüstungsgüter. Ab 1943 leisteten vor allem weibliche Häftlinge aus dem Außenlager des KZ Ravensbrück Schwerstarbeit. Von den 6940 Beschäftigten im Jahre 1944 waren allein 3833 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. 1945 demontierte die Sowjetarmee das unversehrt gebliebene Werk nahezu komplett. Der VEB Kranbau Eberswalde nahm 1948 die Produktion wieder auf und war bis zur Wende führender Spezialbetrieb für Hafen- und Werftkrane in Europa.
Heute ist das Nachfolgeunternehmen, die Kocks Ardelt Kranbau GmbH, noch immer Weltmarktführer für Doppellenkerkrane, basierend auf dem Patent von 1932.
Der Eber-Kran ist Teil des Eberswalder Höhenpasses.
Am Alten Walzwerk 1
16227 Eberswalde
Koordinaten um Montage-Eberkran mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 13.7677040652221
Breitengrad: 52.8413172154327
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