Schon im 14. Jahrhundert taucht in den Aufzeichnungen des Ratsarchivs die "Unser Frauen Kirche vor der Stadt" auf. Während der Hussitenbewegung wurde die wahrscheinlich kleinere Kirche abgerissen. Erst nachdem sich die Unruhen gelegt hatten, entschied sich der Rat für den Neubau einer Kirche an dieser Stelle. Die Baumaßnahmen erfolgten parallel zum Bau der Peterskirche, welche im inneren Bereich der Stadt entstand. Die Fertigstellung erfolgte aber deutlich früher. Bereits 1473, etwa 20 Jahre vor der großen Peterskirche, wurde die Frauenkirche geweiht. Allgemein folgt die Kirche den baulichen Traditionen der spätgotischen Hallenkirchen der Region. Besonders auffällig ist das riesige Maßwerkfenster am westlichen Turm, welches bis zum Einbau der jetzigen Orgel das Innere der Kirche eindrucksvoll belichtete.
Wenn man die Kirche durch das doppelte Westportal und die rippengewölbte kleine Vorhalle betritt, kann man durch den gewölbten, die Empore tragendenden Raum in die Halle der Kirche blicken, die über drei Kirchenschiffe und einen durch einen Triumphbogen in Richtung Osten abgeteilten Chor verfügt. Die elf Schlusssteine der Gewölbe der Halle erzählen aus dem Leben der Maria. Die vier des Chorraumes zeigen die Symbole der Evangelisten. Links neben dem Chor ist im nördlichen Kirchenschiff oberhalb der Empore ein kleiner Balkon zu sehen. Hier befand sich die ursprüngliche Orgel. Die aktuelle Orgel am Westwerk der Kirche ist deutlich jünger. Sie entstand erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Den am und im Gebäude gefundenen Steinmetzzeichen zufolge waren 328 verschiedene Steinmetze am Bau der Kirche beteiligt, 57 davon waren auch in der Peterskirche zu finden. Überschneidungen zu anderen gotischen Objekten der Stadt sind die Ausnahme.
Nachdem sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Stadt schnell nach Süden ausdehnte, wurde die Frauenkirche nach 1870 zur Gemeindekirche der neu entstandenen Stadtmitte.
Die Vorgängerin der heutigen Orgel aus dem Jahr 1914 wurde 1977 durch eine neue Orgel der Orgelbaufirma Schuster & Sohn, Zittau ersetzt, sie verfügt über 34 klingende Register auf 3 Manualen und Pedal.
Dieser Punkt ist auch eine Station unseres Audioguides.
An der Frauenkirche
02826 Görlitz
+49 (0) 3581 428 70 05
http://www.goerlitz.de/Kirchen_Kapellen.html
Koordinaten um Frauenkirche, Görlitz mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 14.987363
Breitengrad: 51.152419
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