Nach Napoleon, wechselte 1815 der östliche Teil der Oberlausitz mit den beiden Städten Görlitz und Lauban von Sachsen zu Preußen und es begann Schritt für Schritt eine neue wirtschaftliche Blütezeit der Stadt, die sich freilich erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert so richtig auswirkte.
So beginnt die Entwicklung des Stadtparks mit den ersten Planungen für eine Parkanlage bereits 1830 auf einer ursprünglich als städtische Viehweide genutzten Fläche am südlichen Rand der Stadt. Zunächst hatte man eine Promenade vom Stadttor an der Weberstraße nach Süden angelegt. In einem zweiten Schritt wurde der traditionelle Schießplatz, auf dem das jährliche Pfingst- und Königsschießen stattfand, ausgebaut. Eine bereits verlassene Sandgrube wurde zu einem Amphitheater umgebaut und ein alter Steinbruch zu einem Teich umgestaltet und mit Fischen besetzt. Der eigentliche Stadtpark wurde dann bis in die 1850er Jahre angelegt.
Im Jahr 1855 bat der Magistrat der Stadt den Generaldirektor der königlich-preußischen Gartenverwaltung, Peter Joseph Lenné, um einen Entwurf zur Neugestaltung des Parks. Auf dieser Grundlage entwickelte sich der Park weiter. So gab es zwischenzeitlich in der Nachbarschaft des Gartenhäuschens einen kleinen botanischen Garten, 1871 stellte man ein Denkmal für Alexander von Humboldt auf und 1910 entstand der Rosengarten. Mehr und mehr wurde der Stadtpark zu einem Ausflugs- und Erholungsort für die Görlitzer Bevölkerung.
Bereits 1878 hatte in unmittelbarer Nachbarschaft eines der Schlesischen Musikfeste stattgefunden. Da sich diese regelmäßige Veranstaltung mehr und mehr etablierte, sollte sie nun einen festen Platz bekommen. So beschlossen die Görlitzer Stadträte 1905 den Bau einer Musikfesthalle. Nach einem Projekt des Berliner Architekten Bernhard Sehring entstand zwischen 1906 und 1910 die heutige Görlitzer Stadthalle und wurde in der Folge für lange Zeit einer der wichtigsten Veranstaltungsorte der Region.
1961 wurde aus Anlass des ersten bemannten Weltraumfluges des sowjetischen Kosmonauten Juri Gagarin eine reichlich eine Tonne schwere Weltkugel in der Straße Am Stadtpark aufgestellt. Dieser sogenannte Meridianstein markiert gleichzeitig auch den Verlauf des 15. Längengrades, an dem sich die Mitteleuropäische Zeit orientiert.
Dieser Punkt ist auch eine Station unseres Audioguides.
Koordinaten um Stadtpark, Görlitz mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 14.995389
Breitengrad: 51.151583
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