Mehrere kleine, von einem alten Bergmann in Handarbeit gefertigte Grubenmodelle, die Bilder des Gosenbacher Bergmanns Karl Weber (1897-1978) sowie zahlreiche Fotos der Grube und von Grubenbelegschaften schmücken den Saal der alten Schule, der heute als Begegnungsstätte des Heimatvereins genutzt wird.
1347 wird der Ort Gosinbach erstmals urkundlich erwähnt, die Gosenbacher Hütte und die Grube Hamberg bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts. Bergbau und Eisenverarbeitung prägten das Leben der Menschen in Gosenbach bereits im Mittelalter. Zahlreiche kleine Gruben und Stollen wurden von einzelnen Bergleuten oder Zusammenschlüssen mehrerer Gewerken ausgebeutet.
Der industrialisierte Erzabbau setzte zur Mitte des 19. Jahrhunderts ein und war nur über den Zusammenschluss der vielen kleinen Gruben zu großen Betriebseinheiten zu bewerkstelligen. Bei der Konsolidation zur Grube Storch und Schöneberg wurden im Laufe von 50 Jahren 86 Grubenfelder mit einer Gesamtausdehnung von mehr als 3 Millionen Quadratmetern zu einem großen Bergwerksbetrieb, dem auch die Gosenbacher Hütte angehörte, verbunden.
Um 1883 waren im Gosenbacher Tal rund 1.800 Arbeiter in Gruben und Hütten beschäftigt. Nur etwa 100 Arbeiter stammten aus Gosenbach selbst, die überwiegende Mehrzahl kam aus den Nachbargemeinden, dem Kreisgebiet, vom Westerwald und aus dem Wittgensteiner Land. Diese auswärtigen Beschäftigten übernachteten in von der Grube gebauten Unterkünften (Menagen) oder mieteten sich bei ortsansässigen Bergleuten ein. Diese sogenannten Wasserköstler brachten ihre Verpflegung von zu Hause mit und benötigten lediglich warmes Kaffeewasser zum Frühstück. Am Ende der Woche begaben sie sich für ein kurzes Wochenende auf den Heimweg.
Bergleute aus näher gelegenen Ortschaften legten frühmorgens und abends täglich Fußwege von bis zu sechs Stunden zurück, nur um die Nacht zu Hause zu verbringen. Die Bergmannspfade, die kürzesten Wege zur Grube, wurden auf diese Weise ausgetreten. Die Arbeit war beschwerlich, die Arbeitszeit unter Tage betrug 8 Stunden, über Tage 12 Stunden, und dies im Drei- bzw. Zweischichten-Rhythmus. Die Arbeit war gefährlich und konnte zur Staublunge führen, die Lebenserwartung der Bergleute lag unter dem Durchschnitt. Unter diesen Umständen schlossen sich die Bergleute zu Kameradschaften zusammen, aus denen sich Knappschaftskassen und die Bergarbeitergewerkschaften entwickelten. Im Jahre 1896 kam es zu einem ersten großen Bergarbeiterstreik in Gosenbach. (Dieter Pfau in: Museen und Heimatstuben Siegerland-Wittgenstein)
Öffnungszeiten: Nach Vereinbarung. Eintritt frei
Wilhelm-Siebel-Weg 4
57080 Siegen
0271-354477
http://www.heimatverein-gosenbach.de/
Koordinaten um Heimatstube Gosenbach mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 7.96471
Breitengrad: 50.85728
Teile diesen Standort mit deinen Freunden