Der Nikolaiturm, ursprünglich Teil des Nikolaitores, markiert den nördlichen Zugang zur Stadt und damit auch die Verbindung zu der weit weniger massiv geschützten Nikolaivorstadt. Ähnlich wie beim Frauentor gab es hier eine recht massive Toranlage. Alte Zeichnungen und Darstellungen des Tores berichten von einer dreitorigen Wehranlage. Der Turm und seine Tore finden in den Archivalien der Stadt Görlitz häufig Erwähnung. Bis in das 17. Jahrhundert trägt der Turm ein deutlich höheres spitzes Dach, wie es auch der Frauenturm im Süden der Stadt hatte. Genau wie dieser bekam aber auch der Nikolaiturm in barocker Zeit seine aktuelle Bedachung. Ursprünglich konnte man den Turm nur über einen weiter oben gelegenen Wehrgang der inneren Stadtmauer erreichen. Der heutige Zugang entstand erst zum Ende des 18. Jahrhunderts. Im Gegensatz zu den gewaltigen Mauern des Frauenturmes, wirken die Maße des Nikolaiturmes nahezu filigran. Hier beträgt die Wandstärke „nur“ 2,86 m.
Besucher können den Turm besteigen, Informationen dazu finden Sie direkt am Turm.
Unmittelbar neben dem Turm finden Sie den Zugang zum Nikolaizwinger. Wie auch die Ochsenbastei gehört dieser Zwinger zur ursprünglichen Stadtbefestigung, die im Grunde genauso alt wie auch der Turm ist.
Sie diente der Verteidigung der Stadt, wurde in Friedenszeiten aber auch profan von den verschiedenen Gewerben der Stadt genutzt. Die heutige Grünanlage entstand erst nach dem zweiten Weltkrieg im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes. Folgt man dem Weg im Zwinger, steigt man nach und nach höher und umrundet den Vogtshof. Diesen Namen trägt das imposante Gebäude wegen des Sitzes des königlichen Vogtes, der sich damals aber nur in dem südlichsten Teil des Komplexes, direkt an der Peterskirche, befand. Bei einem Stadtbrand 1456 wurde der eigentliche Vogsthof zerstört, lag dann fast 100 Jahre brach und wurde danach von der Stadt als Getreidespeicher genutzt. 1791 wurde an der Stelle des ehemaligen Vogtshofs mit dem Bau eines Zucht- und Arbeitshaus begonnen, welches aber erst 1830 fertig gestellt wurde. Bereits 1848 brannten zwei Flügel ab und es brauchte wieder 100 Jahre bis zur nächsten Nutzung. Nach einigen Interimsnutzungen ab 1945 zog 1976 das Studentenwohnheim in den Vogtshof. Inzwischen saniert, wird das Gebäude nun vom Studentenwerk Dresden als Wohnheim für Studenten der Hochschule Zittau/Görlitz genutzt.
Dieser Punkt ist auch eine Station unseres Audioguides.
In der Nähe des Turmes befindet sich eine Elektroladesäule.
Nikolaistraße
02826 Görlitz
+49 (0) 3581 67-1355
http://www.goerlitzer-sammlungen.de/
Koordinaten um Nikolaiturm, Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur, Görlitz mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 14.989793
Breitengrad: 51.158266
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