Dieses Gebäude gehört in die Reihe Calwer Bauten, die um 1800 vonwohlhabenden Bürgern der Stadt als repräsentative Wohnhäuser errichtet wurden.
Architekt des von zirka 1788 bis 1790 erstellten Gebäudes ist Reinhard Ferdinand Heinrich Fischer, der in Calw unter anderem auch das Palais Vischer (Museum der Stadt), und das Haus Schüz (Hermann Hesse-Museum)
erbaut hat. Bauherr war der Calwer Kaufmann und Finanzier Jakob Friedrich Hasenmayer. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts wurde das Gebäude Eigentum der Familie Reichert. An der Ecke des Hauses zur Nikolausbrücke entdeckt man ein Kuriosum: ein Silbenrätsel, gemeißelt in Sandstein, der leider zunehmend zerfällt. (Die Lösung des Silbenrätsels: »Ein Reibestein für Esel«.) Gegenüber dem Haus Reichert, ebenfalls am Zugang zur Nikolausbrücke, steht das ehemalige »Hotel Waldhorn«, einst das beste Hotel Calws.
Bischofstraße
- ihrem Namen liegt angeblich ein geschichtliches Ereignis zugrunde:
Im 11. Jahrhundert während des Investiturstreites zwischen Kirche und Krone nimmt der Calwer Graf als Anhänger des Papstes hier den Bischof von Verdun als Anhänger des Königs gefangen, um ihn an der Weiterreise und damit an der Unterstützung Heinrichs IV zu hindern.
Calwer Verlagsverein
Im Haus gegenüber, dem Gebäude Bischofstraße 4, hatte der Calwer Verlagsverein seinen Sitz. Hier wohnte auch dessen langjähriger Leiter, Dr. Hermann Gundert, der Großvater Hermann Hesses. Die religiöse Literatur des Verlages wurde in sehr hoher Auflage herausgegeben und von Missionaren als Grundlage für Unterricht und Bildung in fernen Ländern eingesetzt. Mit diesen Büchern wurde der Name Calw im 19. Jahrhundert in viele Teile der Welt getragen.
Koordinaten um Haus Reichert mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 8.7413794879348
Breitengrad: 48.7137503
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