Roland – Held, Märtyrer, Heiliger: Ritterlichkeit und deren Tugenden, vor allem die Treue, erlangten im Hochmittelalter einen regelrechten Kultstatus. So verwundert es nicht, dass man sich an den Helden Hruotland erinnert, der in Frankreich inzwischen Roland hieß. Roland, der sich für seinen Herrn und für dessen Ziele geopfert hatte, wurde zum Sinnbild der ritterlichen Treue schlechthin.
Die erste Rolandfigur in Calbe (vor 1381): Während der Regierungszeit des Magdeburger Erzbischof Dietrich Portitz wurde zuerst auf dem Alten Markt, später auf dem neuen Markt eine hölzerne Rolandfigur vor dem Rathaus aufgestellt.
Die zweite Rolandfigur (1656/58): Nach dem Dreißigjährigen Krieg, in dem Calbe schwer leiden musste, ließ der Rat der Stadt Calbe eine neue zeitgemäße Rolandfigur von dem Magdeburger Holzschnittsmeister Gottfried Gigas anfertigen. Die aus einer nahe bei Calbe gefällten Eiche geschnitzte Statue war 4,20 m hoch und mit Prunkrüstung, Helm, Schwert und einem auf dem Boden stehenden Schild ausgestattet. Auf dem Schild war das „redende Wappen“ Calbes mit dem Kalb und den Stadtmauern zu sehen.
Die hölzerne Statue wurde an verschiedenen Plätzen aufgestellt und öfter wegen des zunehmenden Verfalls restauriert. Während des Nachkriegswinters 1946/47 wurde der Roland von frierenden Menschen verheizt.
1976 konnte ein vom Bildhauer in Anlehnung an die Figur von 1656 geschaffener, viereinhalb Meter hoher Sandstein-Roland enthüllt werden. Er zeugte in einer Zeit des erneuten wirtschaftlichen Aufschwunges der Stadt von der Ehrerbietung der Calbenserinnen und Calbenser gegenüber der eigenen bedeutenden Geschichte.
Markt 18
39240 Calbe (Saale)
(+49)39291 56416
http://www.calbe.de
Koordinaten um Der Roland mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 11.776539
Breitengrad: 51.903315
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