Schon im 11. Jahrhundert wusch man an den Hängen des Eisenberges nach dem begehrten Edelmetall, spätestens im 14. Jahrhundert begann der Abbau unter Tage und erreichte seine Blütezeit im 15. Und 16. Jahrhundert. Während der etwa 500 Jahre andauernden Betriebszeit fuhren die Bergleute mehr als 48 Stollen und 45 Schächte von insgesamt 20 km Länge auf. Die Menge des gewonnenen Goldes wird auf etwa 1,2 Tonnen geschätzt. Wegen Erschöpfung der Lagerstätte fand der Goldbergbau noch vor dem 30-jährigen Krieg ein Ende. Seit 2004 bietet das Besucherbergwerk „Unterer Tiefer-Tal-Stollen“ Einblicke in den Eisenberg und seine Geologie und Bergbaugeschichte.
Geologie: Die geologische Geschichte des Eisenbergs begann vor etwa 360 Millionen Jahren im Erdzeitalter des Devons. Über etwa 40 Millionen Jahre hinweg lagerten sich Sedimente in einem nur wenigen 100 Meter tiefen Meeresbecken ab. Überall im Meerwasser war auch Gold in geringer Konzentration gelöst. Im dunklen Meeresschlamm, den späteren Schwarzschiefern, bildete sich Pyrit (Schwefelkies), in dem das Gold gebunden wurde. Mit Einsetzen der Gebirgsbildung des Rheinischen Schiefergebirges im Karbon wurden die Sedimentschichten zum Medebach-Goldhausener Sattel aufgefaltet, einer geologischen Faltenstruktur zwischen der Waldecker Mulde im Nordwesten und der Wittgensteiner Mulde im Südosten. Im Kern des Sattels sind oberdevonische Gesteine, darüber Unterkarbon mit Alaunschiefern, Lyditen (schwarzgraue, splittrige Kieselschiefer), Kieselkalken und an den Sattelflanken geschieferte Tonschiefer und Grauwacken des Unterkarbons aufgeschlossen. Das primäre Goldvorkommen des Eisenbergs ist vorwiegend an tektonische Störungszonen gebunden, die bei der Auffaltung der Gesteinsschichten im Gebirge angelegt wurden. Über diese Zonen konnten heiße Wässer das Gold und weitere Metalle (Blei, Kupfer, Selen) aus den Schwarzschiefern in benachbarte Störungszonen transportieren. Am goldreichsten erwiesen sich tektonische Störungen („Ruschelzonen“) in Kieselkalken und Alaunschiefern. Sie enthalten Gold in Form kleiner Plättchen, Nadeln und zerdrückter Oktaedernädelchen bis zu Werten von 1000 g pro Tonne Gestein. Die Nord-Süd streichenden „Mittagsklüfte“ und jüngere, nach Südosten gerichtete kurze Aufschiebungen sind ebenfalls goldführend. Auch festere Kieselkalkbänke enthalten Gold in millimeterdünnen, mit Kalkspat ausgefüllten Klüften.
Neben diesen relativ ergiebigen Festgesteins-Lagerstätten findet sich Gold auch in jüngeren Lockersedimenten. Hier ist es überwiegend als Seifengold ausgebildet, d.h. es handelt sich um durch Verwitterung freigesetzte, transportierte und erneut abgelagerte Goldkörnchen oder -flitter.
Alter der Gesteine:
Hangenberg-Schichten: Dasberg-Stufe, Oberdevon ( 360-374 Millionen Jahre vor heute)
Unterkarbonische Gesteine: Hangenberg-Schichten, Kulm-Fazies, Unterkarbon (Dinant): etwa 333-352 Millionen Jahre vor heute
Bergwerksführungen von Mitte April bis Oktober, Details und Anmeldung unter www.goldspur-eisenberg.de
Der Gold-Themenpfad "Goldspur Eisenberg" mit zwei Rundwegen ist jederzeit frei zugänglich. Eine Informationsbroschüre ist in der TOurist-Information Korbach oser (während der Bergwerksführungen) im Zechenhaus Goldhausen erhältlich.
34497 Korbach
+49 5631 53232
http://www.goldhausen.de/
Koordinaten um Bergwerksdorf Goldhausen mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 8.817764E0
Breitengrad: 5.1247369E1
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