Pfeiler der alten Eisenbahnbrücke an der Rheinpromenade

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46487 Wesel, ()

Der Brückenpfeiler ist ein beliebter Aussichtspunkt an der Weseler Rheinpromenade.  Bis 1945 hat es hier eine Eisenbahnbrücke über den Rhein gegeben. Geschichte der Eisenbahnbrücke Die Eisenbahnplanung sah um 1870 eine Fernverbindung von Paris nach Hamburg vor. Für diese Verbindung musste für den Streckenabschnitt Venlo – Wesel – Haltern ab 1871 eine große Rheinbrücke mit zwei Gleisen gebaut werden. Die preußische Militärverwaltung hatte den Erbauern der Brücke zur Sicherung der Festung Wesel besondere Auflagen für die Verteidigung des Rheinübergangs gemacht. So mussten auf den beiden Vorköpfen der beiden Uferpfeiler insgesamt vier Wehrtürme mit 1,50 m dickem Ziegelmauerwerk und ca. 2,50 m Höhe errichtet werden. Zusammen mit dem zur Sicherung des Brückenkopfes erbauten Fort I (linke Rheinseite) entstand eine ansehnliche Verteidigungsanlage. Auf der Büdericher Seite schlossen sich 65 viaduktartige Flutbrücken mit einer Gesamtlänge von 780 m an; auf der Weseler Seite waren insgesamt 38 Bögen mit einer Länge von 750 m erforderlich. Mit den vier Strombrücken à 104 m kam die Weseler Eisenbahnbrücke auf eine Gesamtlänge von 1.950 m. Die Brücke war bei ihrer Fertigstellung im Dezember 1874 nach 3 ½ Jahren Bauzeit in mehrfacher Hinsicht imposant: Die Brücke war fast 40 Jahre die längste Eisenbahnbrücke in Deutschland! Erst im Jahre 1913 wurde sie von der Rendsburger Brücke über den Nord-Ostsee-Kanal mit einer Länge von 2.486 m überboten. Zugleich war sie mit Baukosten in Höhe von 6 Millionen Reichsmark das teuerste Bauwerk der damaligen Betreibergesellschaft, der Köln-Mindener-Eisenbahngesellschaft. Für die Benutzung der Brücke musste alle andere Bahngeselleschaften an die Köln-Mindener-Eisenbahngesellschaft ein Nutzungsentgelt sowie einen gesonderten Kilometerzuschlag zahlen. Diese Mehrkosten wurden auf den Fahrpreis umgelegt und sorgten dafür, dass die regionale Wirtschaft die Brücke kaum benutzte. Bereits nach dem Ende des 1. Weltkrieges plante man die Zerstörung der Weseler Eisenbahnbrücke, was jedoch von den Niederländern abgelehnt wurde, da die Brücke für den Transport der Reparationsgüter (Entschädigung für Schäden im 1. Weltkrieg) benötigt wurde. Nach dem 1. Weltkrieg kontrollierten deshalb in den Jahren 1919 bis 1924 belgische Besatzungstruppen den Verkehr auf der Rheinbrücke. Bei dem verheerenden Rheinhochwasser im Jahre 1926 konnte die Brücke trotz des hohen Wasserstandes befahren werden. Durch die gestiegenen Verkehrslasten (schwerere Güterzüge mit Kohlentransporten etc.) war die Stabilität der Brücke/Stahlbrücke insgesamt gefährdet. Im Jahre 1927 erfolgte daher der Austausch der Brückenfelder aus Stahl. Beim Umbau wurden auch die vom Militär 1874 geforderten Befestigungsbauwerke abgebrochen. Zum Ende des 2. Weltkrieges war die Eisenbahnbrücke die letzte Verbindung über den Rhein. Für die deutschen Soldaten am Niederrhein war sie für den Nachschub lebensnotwendig, aber auch die Alliierten versuchten nun ihrerseits, den Rheinübergang bei Wesel für ihren Vormarsch bei der Rheinüberquerung zu nutzen. Am 9.3.1945 stimmte die Wehrführung in Berlin der Räumung des Brückenkopfes am Niederrhein zu. Bereits am Abend rollten Panzer, Artillerie und schwere Waffen über die Eisenbahnbrücke zurück auf die Weseler Rheinseite. Am Morgen des 10.3.1945 wurde die Brücke gesprengt, um einen Vormarsch der Alliierten zu verhindern. Nach dem Krieg wurde zunächst ein Wiederaufbau der Eisenbahnbrücke erwogen. Die Pläne wurden jedoch fallengelassen, da es an internationalen Verbindungen fehlte; auch verlagerte sich der Personen- und Güterverkehr immer mehr von der Schiene auf die Straße. Die alten Viadukte sind heute als Baudenkmal geschützt und erinnern an den imposanten Brückenbau. Auf der Weseler Seite werden sie als Hangar für Segelflugzeuge und als Gaststätte genutzt. Die Viadukte auf der Büdericher Seite befinden sich in einem Naturschutzgebiet.

Veröffentlicht von: Lokale Arbeitsgruppe (LAG) Lippe-Issel-Niederrhein e.V.

Adresse von Pfeiler der alten Eisenbahnbrücke an der Rheinpromenade

Rheinalle
46487 Wesel
0281-2032622

Weitere Informationen zu Pfeiler der alten Eisenbahnbrücke an der Rheinpromenade

Koordinaten um Pfeiler der alten Eisenbahnbrücke an der Rheinpromenade mit dem Navigationssystem zu erreichen.

Längengrad: 6.596322
Breitengrad: 51.657196

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