Diese schlotartigen Einbrüche nennt man Dolinen. Sie sind für die Karstlandschaft des Jura sehr charakteristisch. Sie entstehen durch Einsturz unteridischer Hohlräume oder – insbesondere, wo Wasser in durch Klüfte versickert – durch Auflösung der Kalk- und Dolomitgesteine in Wasser, das durch Aufnahme von Kohlendioxid aus der Luft oder dem Boden kohlensäurehaltig geworden ist. Das Wort Doline kommt wie der Begriff Karst aus dem Slawischen, da die Forschung im Triester Karst ihren Anfang nahm.
Die annähernd kreisrunden Erdlöcher im Osterdorfer Dolinenfeld besitzen einen Durchmesser von zwei bis drei Metern, einige haben senkrechte Wände und sind mehrere Meter tief. Möglicherweise sind sie entstanden, als der Urmain, der hier während der Tertiärzeit nach Süden floss, große Wassermassen transportierte.
Noch in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde vermutet, dass es sich bei den Löchern um ein Grubenfeld handelt, in dem unsere Vorfahren aus grauer Vorzeit Bohnerz gewannen.
In den Dolinen sammelt sich bei Schneeschmelze oder nach starkem Regen das Wasser und verschwindet spurlos im Boden – daher auch die Bezeichnung „Wasserschlinger“. Durch Klüfte und Gerinne gelangt das Oberflächenwasser direkt und rasch in die Tiefe und damit ins Grundwasser. Das Oberflächenwasser im Karst wird also nicht wie etwa in Sand oder Kies gefiltert. Die Gefahr der Verschmutzung von Karstwasser, das auch als Trinkwasser genutzt wird, ist deshalb erheblich. Gefahren drohen in der Karstlandschaft beispielsweise durch Müllablagerungen oder Abwässereinleitungen in Dolinen. Da der Karstgrundwasserkörper zusammenhängt, hat bereits eine einzige Schmutzeinleitung weiträumige Auswirkungen.
Heinrich-Aurnhammer-Str. 3
91757 Treuchtlingen
09142/9600-64
Koordinaten um Osterdorfer Löcher mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 10.91156959533691
Breitengrad: 48.9563474757785
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