Im Fichtelgebirge herrschte bis ins 19. Jahrhundert der einstöckige Holzbau vor. Die Dächer waren mit Schindeln gedeckt, die Fassaden mit Brettern verschalt. In ausgesetzten Höhenlagen baute man meistens Einfirsthöfe, in denen unter einem Dachfirst Wohnung, Stall und Scheune nebeneinander angeordnet sind. Diese Bauweise war für die Hofgrößen und die geringen Erträge ausreichend, zudem günstig im Bau und Unterhalt, vor allem aber bei schlechter Witterung praktisch zu bewohnen.
Das Schwärzer-Haus in Grassemann ist ein typischer Vertreter dieser Bauweise. Es wurde 1698 als Blockbau errichtet und blieb, mit nur zwei größeren Veränderungen, bis heute erhalten: 1760 wurde in die Hausplatzzone eine schwarze Küche (ein aus Bruchsteinen gemauertes Küchengewölbe) eingebaut, 1835 wurde an die bestehende Scheunentenne eine zweite Tenne angefügt. Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete man einen zusätzlichen Streuschuppen - ein Zeichen für die Intensivierung der Landwirtschaft zu dieser Zeit.
Der Kachelofen in der Stube ist ein Hinterlader und wurde von der Schwarzen Küche aus geschürt. Er hatte nicht nur Heiz-, sondern auch Kochfunktion.
Alle anderen Veränderungen dienten vornehmlich dazu, das bestehende Gebäude zu erhalten. Im 20. Jahrhundert wurde kaum mehr etwas modernisiert und die Bewohner lebten zunehmend zurückgezogen, ohne elektrischen Strom und ohne fließendes Wasser im Haus.
Die historische Einrichtung des Hauses konnte im Wesentlichen nach der familiengeschichtlichen Situation in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts rekonstruiert werden.
Das Freilandmuseum ist auch eine Naturpark Infostelle.
Grassemann Nr. 3
95485 Warmensteinach
https://www.warmensteinach.de/freilandmuseum_grassemann.html
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