Wasserpadds Haus ist das letzte erhaltene Gebäude einer alten Hammerhüttensiedlung. Waren es im 16. Jahrhundert nur drei Wohnhäuser, so wuchs die Gewerken- und Arbeitersiedlung in 200 Jahren auf 29 Gebäude an. Es entstand ein einzigartiges Fachwerkensemble im ehemaligen Weidenauer Ortsteil Buschgotthardshütten (heute Siegen-Weidenau).
Bereits zu Beginn des 14. Jh.s war man in der Lage Roheisen/-stahl mit Hilfe von wasserradgetriebenen Blashütten zu produzieren (1311 Erwähnung der „mashutte uf der Weste“ = Massenhütte am Weißbach), jedoch benötigte man in einem zweiten Arbeitsschritt zum „Frischen“ des Metalls (zwecks Reduzierung des Kohlenstoffanteils) Hammerhütten zur Herstellung von Schmiedeeisen/-stahl.
Einige gestiegene Nachfrage führte im 15. Jh. zu einer starken Produktionsausweitung; es entstanden an Ferndorf, Sieg, Weiß- und Eisernbach zahlreiche neue Montanbetriebe, darunter die durch Gotthard Busch betriebene Hammerhütte, 1467 ersterwähnt.
Das „Aus“ für die mit Holzkohlen betriebene Hammerhütte kam 1849, als man das in England erfundene Puddelfahren (= Flammofenfrischen) einführte, das in B. bis nach 1910 betrieben wurde. Bei einer späteren Erweiterung der Betriebsanlagen mussten erste Häuser abgebrochen werden. Bestrebungen nach dem Zweiten Weltkrieg, die landwirtschaftlich geprägten Fachwerkhäuser unter Schutz zu stellen, schlugen fehl – 1969 begann der Abriss der Siedlung. Lediglich „Wasserpadds“ Haus blieb erhalten; ein weiteres Wohnhaus wurde auf der Ginsburg wiedererrichtet.
Fotos: Dr. Andreas Bingener / Sammlung Familie Unverricht / Plan Urkataster 1830er Jahre
Boschgotthardshütte 48
57076 Siegen
Koordinaten um Wasserpadds Haus mit dem Navigationssystem zu erreichen.
Längengrad: 8.02018
Breitengrad: 50.90139
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